Irre: Mini-Pflanzen

Das Jahr beginnt mit einem Pflänzchen, das ich schon bedaure, bevor es überhaupt in der Wohnung angelangt ist: Glücksklee. Irgendwie lieblos mit minderwertigem Substrat in ein Behältnis gezwängt, schnell noch ein Schornsteinfeger oder sonst was „Glücksbringendes“ dazu gesteckt. Für einen winzigen Moment Aufmerksamkeit und als Beiwerk für ein paar nette Worte zum neuen Jahr. Und dann? Geht das Pflänzchen bald ein, besser gesagt erleiden die Zwiebelchen einen raschen Tod durch Verdursten oder Ertrinken.

Viele andere Pflanzen erleiden dasselbe Schicksal. Hoch im Trend sind Mini-Pflanzen mehr für den schnellen Effekt als für eine nachhaltige Grün-Begleitung geeignet. In Töpfchen mit wenigen Zentimetern Durchmesser – manchmal bekommt ein Frühstücksei im Eierbecher mehr Platz. Ganz billig: Jungpflänzchen mal eben in kleinstformatige Töpfe gestopft, oder – etwas aufwändiger – mit Wachstumshemmstoffen behandelt und so künstlich winzig gehalten (sobald deren Wirkung nachlässt, wachsen die Pflanzen wieder wie gewöhnlich). Und im Vergleich zu „normal“ herangezogenen Pflanzen völlig überteuert.

Solche Pflanzen-Minis sind extrem schwierig zu pflegen. Nicht verschwiegen, dass es gelingen kann. Aber wie schnell trocknet die Erde in diesen Winztöpfen aus? Wie schnell übergießt man sie? Was mutet man den Pflanzen zu an Dürre und Überschwemmung? Erstaunlich genug, dass sie alles daran setzen, überhaupt eine Weile zu überleben. Meine Meinung zu Mini-Pflanzen? Gar nicht erst ins Haus holen. Und wenn, dann die Pflanzen möglichst rasch umtopfen.

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