Wo der Winter im Namen steckt

Winterblümchen ist ein treffender Titel für das Gänseblümchen (Bellis perennis), wenn man es bei frostiger Witterung antrifft. Weder winterannuell noch Wintersteher, begeistert der kleine Korbblütler durch seinen Opportunismus. Es wird durchgeblüht, diese Vision hat das Gänseblümchen schon lange vor dem berühmten Gärtner Karl Foerster (1874-1970) verfolgt.

Für Winterkresse und Winternessel interessiert man sich schon vom Klang her als Wildkräuter-Fan, denn die Winterannuellen Barbarakraut und Taubnessel werden so genannt. Da kommt auch das Winteräpfelchen oder die Winterbeere recht, womit die immergrünen Heidekrautgewächse Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) und Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) gemeint sind, die als Wintersteher ihre Früchte feilbieten, oft unter einer Schneeschicht versteckt.

Übers Wintergrün hat sich die Winterwunderwelt der Pflanzen hier eröffnet, übers Wintergrün soll diese Artikelreihe nun auch ihr Ende finden. Neben Efeu, Buchs und Stechpalme trägt auch die Buchs-Kreuzblume oder Waldmyrte (Polygala chamaebuxus) diesen klangvollen Namen: Wintergrün. Der Zwergstrauch trägt nicht nur immergrüne Blätter, die denen des Buchsbaums ähneln, sondern gilt auch als echter Winterblüher. Die zweifarbigen, fein nach Pfirsich duftenden Blüten öffnen sich bei günstiger Witterung schon um die Weihnachtszeit, spätestens aber, wenn die Schneedecke ausapert. Da blüht die Buchs-Kreuzblume, das Wintergrün, um die Wette mit der Schnee- oder Winter-Heide (Erica carnea), mit der sie oft vergesellschaftet ist.

Und dann heißt es, Winter ade, scheiden tut weh…

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