Weg-Rauke

Noch so ein Kraut, dass ich in diesem Jahr so häufig wie sonst nicht bemerke: die Weg-Rauke (Sisymbrium officinalis). Gewöhnlich nur an wenigen Stellen, zudem eher einzeln als in Gruppen scheint dieser Kreuzblütler 2024 richtig üppig zu gedeihen.

Sieht schon ein bisserl merkwürdig aus, so steif und sparrig, wie aus Draht gemacht. Erinnert im Wuchs ein wenig an das Eisenkraut (Verbena officinalis), wird deshalb auch Gelbes Eisenkraut, Eisenkraut-Weiblein oder Eisen-Lattich genannt. Ist aber mit dem Eisenkraut-Männlein, dem Blauen Hendrik, wie man das Eisenkraut auch bezeichnet, nicht verwandt. Steife Barbara passt da schon eher, denn wie das Barbarakraut (Barbarea vulgaris) gehört die Weg-Rauke zu den Krautblütengewächsen. Darauf weisen auch Namen wie Wegsenf, Schuttsenf bzw. Apotheker- oder Arznei-Hederich sowie letztlich auch Rauke hin.

Junge Blätter, Blüten und Samen kann man essen – sie schmecken senf- bis kresseartig, würzig-scharf. Der Artzusatz officinalis deutet schon an, dass diese Pflanze einst heilkundlich verwendet wurde, nämlich als sog. Sängerkraut. Ein Tee daraus gebrüht sollte Stimmbandentzündungen und Heiserkeit vorbeugen oder lindern.

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