Unverwechselbar

Bärenklau – da war doch was? Ach ja, gerade schwappt wieder eine Welle der Warnung und Entrüstung übers Land. Der Bärenklau – gemeint ist der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum). Man sollte ihn besser Herkulesstaude nennen, denn das wird seiner Erscheinung viel gerechter, außerdem vermeidet man so Verwechslungen mit den Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium). Dabei kann man die beiden draußen am Feld, auf der Wiese kaum verwechseln, schon allein der Statur wegen. Der Herkules wird übermannshoch, hat Blätter wie Sonnenschirme so gewaltig, Blütendolden wie umgedrehte Suppenteller und Stängel so dick wie Oberarme. Dagegen erscheint der Wiesen-Bärenklau wie ein Hänfling…
Vor der Herkulesstaude sollte man Respekt haben und ihr fern bleiben, denn sie enthält reichlich Furanocumarine. Kommt die Haut in Kontakt mit dem Pflanzensaft, wird sie lichtempfindlich – im Fall des Falles mit viel Wasser waschen und sicherheitshalber 2-3 Tage nicht der Sonne aussetzen.

Und im Übrigen die Pflanze nicht verteufeln. Sie wehrt sich doch nur ihrer Haut – und das sehr eindrucksvoll und nachhaltig. Wer’s aber weiß, braucht die Herkulesstaude nicht zu fürchten.

3 Gedanken zu „Unverwechselbar“

  1. Mehrmals habe ich mir jetzt schon die Blätter der Herkulesstaude im Botanischen Garten genau angesehen, damit ich ihn erkenne. Er steht meist außer Brenn-nein Reichweite. Mein Dilemma ist nämlich: wie erkenne ich ihn, wenn er noch ein Baby-Herkules ist. Viele Bücher habe ich gelesen, aber immer wird nur von der großen Statur als Unterscheidungsmerkmal gesprochen. Können Sie mir/uns dazu mal ein paar andere Erkennungsmerkmale geben und vielleicht auch Fotos zeigen? Es gibt so schöne Bärenklau-Rezepte aber bisher habe ich mich noch nicht darangetraut.
    Lieben Dank
    Wanda

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    • Auch wenn es nicht zur Jahreszeit passt – Riesen-Bärenklau/Herkulesstaude macht jetzt ihrem Namen alle Ehre – stelle ich am 22.8.2017 ein paar Fotos von sehr jungen Exemplaren auf den Pflanzenlust-Blog. Besonders auffällig ist die extreme, sehr abweisend wirkende dicht-borstige, fast schon stachelig anmutende Behaarung der Blattstiele und Sprosse beim Riesenbärenklau gegenüber der zwar deutlich vorhandenen, aber doch wesentlich geringeren und weicher wirkenden Behaarung beim Wiesen-Bärenklau.
      Immer sinnvoll: Unterschiede muss man sich mal eingehend zeigen und erklären lassen – in natura! Und man sollte die Pflanzen direkt nebeneinander sehen und vergleichen. Das geht mit Bestimmungsbuch, Bildmaterial, Apps eben nur theoretisch. Aber die Natur lässt sich nur sehr schwer zweidimensional auf Papier bringen oder digitalisieren.
      Mein Rat: Kräuterwanderung mit erfahrenen Kräuterexperten – Kurs zur Pflanzenbestimmung.
      Siehe auch meinen Beitrag auf dem Pflanzenlust-Blog am 22.8.2017 – Riesen- versus Wiesen-Bärenklau

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