Spitzwegerich: kulinarisch einfach Spitze

Wer ein einfaches Kraut sucht, mit dem er ein gutes Gericht zubereiten kann, das dem Trend „Health Food“ und mehr entspricht, der kommt am Spitzwegerich nicht vorbei. Mit dem weit verbreiteten Wildkraut von unseren Wiesen, als Lungenblattl in der Heilkunde hoch verehrt, lässt sich hervorragend kochen.

Spitzenmäßig

Spitzwegerich (Plantago lanceolata) findet man häufig in Wiesen und auf Weiden. Dort wird er von so manchem Bauern als „Heufresser“ ungern gesehen, weil er mit seinen kräftigen Blattbüscheln den Gräsern den Raum zum Wachsen nimmt. Na dann – kann er beruhigt in die Küche, selbst bei intensiver Nutzung wird man ihn kaum ausrotten.

Spitzenkraut nicht nur für Spitzenküche

Ist das noch Nahrung oder schon Medizin? Spitzwegerich gehört zu den stärksten pflanzlichen Antibiotika und hilft gegen vielerlei Krankheiten wie Husten oder Hautproblemen. Mit Sorgfalt gesammelt, mit Liebe zubereitet und mit Appetit verspeist, unterstützt der Spitzwegerich das Immunsystem und kurbelt die Abwehrkräfte an. Dabei schmeckt er auch noch gut. Warum also nicht als gesunde Urkost essen?

Hidden Champion der Wiese

Unbestritten, Spitzwegerich ist ein heimlicher Superstar. Man darf ihn ohne Spott sogar „Hidden Champignon“ nennen. Denn er schmeckt nach nach – Champignons! Am deutlichsten ist dies bei den kleinen Blütenköpfen wahrzunehmen. Die schwarzbraunen, zapfenartigen Gebilde lassen sich als „Trüffel von der Wiese“ nutzen, z.B. kurz in Butter geschwenkt oder in Öl eingelegt für eine schlichte Pasta oder ein feines Risotto.

Spitzfindig verarbeiten

Einzig seine derben Rippen, die parallel die spitzen Blätter durchziehen, könnten den Genuss schmälern. Das passiert nicht, wenn die Blätter mit einem schweren, scharfen Messer quer zu diesen Blattadern fein geschnitten werden. So ist er angenehm zu essen. Die Mühe sollte man sich in jedem Fall machen, auch wenn der Spitzwegerich noch gekocht wird oder in den Mixer wandert.

Einfach Spitze

Wer den Spitzwegerich mit vollem Gesundheitswert genießen möchte, verzehrt ihn roh, z.B. in einem Salat, als Pesto oder in einem Aufstrich. Nicht erhitzt behält er seine antibiotisch wirksame Kraft. Aber auch blanchiert oder schonend gedämpft bleibt Spitzwegerich noch „Healthy Food“. Nocken, Maultaschen, Knödel, ob aus Kartoffeln oder aus Semmeln, können Sie ebenso mit dem Kraut anreichern wie daraus appetitliches Fingerfood in Form von „Wiesen-Sushi“ (Spitzwegerichblätter ersetzen Nori-Algen) zaubern. Werden Sie kreativ, der Spitzwegerich ist ein fairer Partner für eine nachhaltige Küche.

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