Rätsel im Mai 2024 – Lösung

Gemeint ist die Echte Mondraute, auch Mondfarn genannt, ein Natternzungengewächs (Ophioglossaceae).

Ein wahres Mai-Gewächs, denn die Mondraute beginnt im Mai zu wachsen und ist ab diesem Monat als merkwürdige Erscheinung auf mageren Wiesen und Heiden zu bewundern – allerdings sehr selten. Die Roten Listen führen sie als gefährdet, und wie nicht anders zu erwarten steht sie unter Naturschutz. Als Walpurgiskraut machte die Mondraute einst von sich reden, wegen ihrer aphrodisierenden Wirkung. Das Volk versuchte, die Erotik in genau der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai mit Erotik zu füllen. Als Hurengras diente die Mondraute dann wiederum zur Abtreibung, wie viele andere Farne auch.

Der botanische Name lautet Botrychium lunaria. Botrychium leitet sich ab von griechisch botrys = Traube bzw. botrychos = Traubenstengel, weil der Sporangienstand – die Mondraute ist keine Blütenpflanze, sondern ein sporenbildendes Gewächs, ein Farn – ähnlich wie eine Weintraube anmutet.

Der Artzusatz lunaria (lateinisch luna = Mond) weist auf den Mond hin. Die Fiedern der Wedel sind tatsächlich halbmondförmig, aber früher glaubten viele, diese würden nachts leuchten. Andere meinten, dass die Blätter wie der Mond mal abnehmen, dann wieder zunehmen. Was natürlich nicht stimmt – aber neben leuchtenden Bakterien und Pilzen (z.B. Hallimasch) es gibt wirklich auch Pflanzen, die Licht abgeben (z.B. das Leuchtmoos).

Mond ist damit geklärt, der zweite Namensteil Raute kommt von den Wedelabschnitten, die rautenförmig aussehen, also denen der Weinraute (Ruta graveolens) ähneln.

Die Abbildung von Petrus mit dem Schlüssel deutet an, dass die Mondraute als Springwurz gilt, mit der man alle Schlösser öffnen und sich vor jeglicher Verzauberung schützen kann. Danach heißt sie Petersschlüssel, im Glauben, dass der Schlüssel des Apostels Petrus Wunder vollbringen kann.

Wiederkomm oder Wiederkehr nennt man die Pflanze, weil sie eben gegen jeden Zauber wirkt und so auch das Ausbleiben der Milch verhindert. Darauf wies das Bild vom Melken hin, denn früher wischte man den Melkeimer damit aus oder legte ein Exemplar in das Milchgeschirr.

Was hat es mit dem Hufeisen auf sich? Die Mondraute trägt auch den Namen Eisenbrech, im Englischen nennt man sie Unshoe-The-Horse oder Shoeless Horse. Angeblich sollte die Mondraute über die Macht verfügen, jedem Pferd die Nägel aus den Hufen zu reißen, sobald es darauf tritt. Die Hufeisen blieben dann auf der Wiese neben den Pflanzen liegen.

Was für eine bemerkenswerte Erscheinung!!!

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