Pflanzenrätsel im Juni 2025 – Auflösung

Die gesuchte Pflanze wächst auf Fettwiesen, trägt goldgelbe Blütenköpfe, gehört zu den Korbblütlern und ist in allen Teilen essbar. Einige Besonderheiten haben sich mir aufgedrängt, diese zweijährige Art als Rätselpflanze zu verwenden. Gemeint ist der Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis).

Hier kommen die Erklärungen zu den einzelnen Bildern:

Sowohl der deutsche wie der botanische Gattungsname (Tragopogon nach griech. tragos = Bock und pogon = Bart) lauten Bocksbart – das bezieht sich auf die verblühten Blütenkörbchen. Aus den ungeöffneten Hüllblättern schieben sich Flugschirme der Samen büschelig heraus, was an einen Bocksbart erinnert.

Die Blütenkörbchen vom Wiesen-Bocksbart sind in aller Regel nur vormittags geöffnet und schließen sich zur Mittagszeit. Alle zu, dann ist Mittagspause! Daher kommen Volksnamen wie oben neben dem Uhrenmotiv aufgelistet.

Der Wiesen-Bocksbart entwickelt eine tief in den Boden eindringende Pfahlwurzel, die der von der Haferwurzel (Tragopogon porrifolius) und der Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica) sehr ähnlich ist und ebenfalls als Gemüse zubereitet werden kann.

Im hohlen Stängel gibt es Milchsaft, der süß schmeckt – daher wird der Wiesen-Bocksbart auch Zuckerrohr genannt. Am besten einfach auszuzeln (darauf herumkauen und Saft heraussaugen). Vor allem bei Kindern sehr beliebt! Was zu lustigen Bezeichnungen wie Freßblume, Himmelbrot oder Nudeldampfa (angelehnt an Dampfnudel) führte.

Die Blütenkörbe, in denen ausschließlich Zungenblüten zu finden sind, ergeben das Bild eines Sterns.

Wie Löwenzahn (Taraxacum officinalis) enthält auch der Wiesen-Bocksbart in seinen saftigen oberirdischen Teilen Milchsaft. Mit dem Unterschied, dass der vom Löwenzahn sehr bitter schmeckt, der vom Wiesen-Bocksbart dagegen süß – siehe auch weiter oben unter Zuckerrohr.

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