Mispeln

Freue sich, wer einen Mispelbaum (Mespilus germanicus) sein eigen nennt – denn die je nach Sorte kirsch- bis aprikosengroßen Früchte mit derber, brauner Schale gibt es so gut wie nirgends zu kaufen. Dabei schmecken sie so köstlich, wie eine Mischung aus Bratapfel, Birne und Zimt. Da schleckt man sich alle Finger danach ab!

Schon seit dem Mittelalter, aber noch bis weit in die Neuzeit kannte jeder dieses Obst. Mispeln waren beliebter als Äpfel und Birnen. Doch dann gerieten die Mispeln in Vergessenheit, wurden von anderen Obstarten verdrängt. Heute stehen viele fragend davor: Echt, kann man so etwas essen? Ja man kann, aber muss wissen, wann und wie.

Mispeln gehören zu den Rosengewächsen. In dieser Pflanzenfamilie finden sich vielerlei Fruchtformen, von Sammelnussfrüchten wie Erdbeere und Hagebutte über Steinfrüchte wie Pflaume oder Schlehe bis zu Sammelbalgfrüchten wie Apfel und Weißdorn (auch Kernobst genannt). Zu letzteren zählt auch die Mispel, die Früchte haben viele ziemlich große Kerne. Mispeln kann man direkt vom Baum essen, aber sie sind lange Zeit sehr hart und ziemlich sauer.

Reif müssen sie werden, geradezu überreif. Auf leichten Druck sollen sie nachgeben, das Fruchtfleisch muss teigig-breiig sein. Dann duftet es aromatisch und schmeckt schön süß mit ganz leichter Säurenote. „Mit Geduld und Zeit reift die Mispel.“, sagt man. Und genau darum geht es, Zeit. Denn erst allmählich, etwas vorangetrieben durch Frosteinwirkung, werden Mispelfrüchte vollreif. Und erst, wenn sie sich in einem Zustand zwischen Reife und Rotte befinden, sind sie genussreif. Dann lässt sich das Fruchtfleisch aus der ledernen Hülle mühelos herausdrücken. Und jetzt bestätigen Nase und Gaumen uneingeschränkt den Genuss.

Mispeln mit wenig Wasser oder Saft köcheln, dann durchs Sieb streichen – fertig ist köstliches Mispelmus
Mispeln und Quitten passen perfekt zusammen

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