Mein winzig kleiner Beitrag – Seife

SeifenSind Duschgel, Schaumbad, Flüssigseife aus dem Kosmetikhandel eigentlich ökologisch korrekt? Komplexe Frage. Ich jedenfalls verwende nur feste Seifenstücke, aus hochwertigen Pflanzenölen und naturreinen Ingredienzien handgesiedet. Frei von Glycerin, frei von Paraffin, frei von Silikonen – das senkt den Erdölverbrauch. Frei von Palm- und Kokosfett – das macht Plantagen überflüssig. Frei von naturidentischen und synthetischen Duftstoffen – da muss ich mir um Allergien, Atembeschwerden keine Sorgen machen. Frei von Konservierungsmitteln – gerade flüssige Kosmetika müssen konserviert werden, weil ja flüssig, also wasserhaltig und damit von Verkeimung bedroht. Frei von künstlichen Tensiden und sonstigen fragwürdigen Zutaten. Außerdem spare ich bei Seifenstücke von kleinen Manufakturen noch viel Verpackungsmaterial ein – Plastikflaschen werden überflüssig, damit der Müllberg ein winzig kleines Stück kleiner und schon wieder Erdöl gespart.

Und ganz nebenbei spare ich auch noch Zeit: Naturseifen sind so reich an pflegenden Stoffen (Pflanzenöle!), dass man sich nach dem Duschen und Händewaschen kaum eincremen muss. Es gibt viele Anbieter von wunderbar duftenden, reich pflegenden Naturseifen aus eigener Herstellung – mit Liebe hergestellt, mit Sachverstand verkauft und mit besten Wünschen zum Verwöhnen. Fragen Sie doch mal Kräuterpädagogen…

Noch was zum Nachlesen, was nicht jeder weiß: Polyquaternium-7 in Duschgelen und Shampoos beim NDR, ein Beitrag von Uwe Leiterer.

9 Gedanken zu „Mein winzig kleiner Beitrag – Seife“

  1. Hallo Frau Greiner,
    wenn ich mich recht erinnere werden Naturseifen mit Natriumhydroxid(NaOH)hergestellt. Ich habe mich immer schon gefragt, wie diese hochgefährliche chemische Substanz entsteht.Da Chemie nicht gerade mein Fachgebiet ist, hab ich das nie wirklich hinterfragt. Mit ein paar Klicks ist das aber heutzutage durchaus möglich. Dann kann man auch viel Gruseliges lesen. Herstellung mit Quecksilber, FCKW, viel Energie usw. Siehe z.B. Umweltbundesamt.
    http://www.bvt.umweltbundesamt.de/archiv/bvt_chloralkaliindustrie_vv.pdf
    Abfälle die bei der Herstellung anfallen sind hoch umweltgefährdend.
    Was sagen Sie dazu? Gibt es da nicht Alternativen? Ich sah einen Film, da hat eine Spanierin nur Soda benützt (und ihre übers Jahr gesammelten Koch- Olivenölreste)
    Ich denke wir stecken alle in einem Dilemma. Desto tiefer man gräbt, desto mehr Widersprüche tun sich auf.
    Viele Grüsse
    Monika Robl

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  2. Danke für den “winzig kleinen Beitrag”. Ich habe vor ein paar Wochen ebenfalls beschlossen, auf Seifenstücke umzustellen und sogar mit Haarseife sehr gute Erfahrungen gemacht. Natriumhydroxid ist bei der Produktion von Seife sicher kein harmloser Stoff, aber als Zutat sogar für Biolebensmittel zugelassen. Bei Ökotest haben feste Seifen am besten abgeschnitten. Mir sind die Seifenstücke auch lieber, weil ich damit Kunsstofftuben oder -flaschen spare (Weichmacher!). Ich gehe davon aus, dass die Ökobilanz bei Seifenstücken über den gesamten Produktionsprozess inklusive Müll-Entsorgung deutlich besser ist.
    Viele Grüße, Antje

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  3. Liebe Karin Greiner,
    ich denke auch, dass jede/r im eigenen Umfeld natur-und menschenschädliche Stoffe einsparen kann. Ein Versuch ist es wert und ich kann nur sagen, im Bad wird zusätzlich der Schrank (fast)leer. Umweltschutz beginnt beim Einkauf! Vielen Dank für “den winzig kleinen Beitrag”.
    Herzliche Grüße
    Margarete

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    • Ist ja schön, dass man mit einem “winzig kleinen Beitrag” eine große Diskussion auslösen kann. Wer erst einmal über die Dinge nachdenkt…
      Kann man wirklich alles und jedes, was nur irgendwie und irgendwo bedenklich, schädlich ist, außen vor lassen? Dann müssten wir auch auf der Stelle aufhören zu leben. Es kommt doch darauf an, bedachtsam zu handeln. Wer sich im Klaren ist, dass tägliche Hygiene durchaus mit unschönen Nebenwirkungen behaftet ist, kann ja sein Verhalten zumindest etwas ändern. Aber waschen muss ich mich dennoch. Sollte man nachdenken, nur noch Seifenkrautwurzel zu verwenden? Die ist schließlich ganz natürlich. Aber dann doch wieder bedenklich, weil fischgiftig?
      Lassen wir uns doch lieber die Freude am Leben nicht verderben. Die Sonne scheint immer über den Wolken. In diesem Sinne, danke für alle Eure Kommentare und Beiträge!

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  4. Hallo Frau Greiner,

    es geht hier nicht um ” Freude am Leben verderben”. Und ich will jetzt auch nicht meine Körperhygiene einstellen. Nichts liebe ich mehr als die herrlichen duftenden Seifen aus kleinen Manufakturen. Aber trotzdem kann man das NaOH nicht wegdiskutieren. Mir macht das Angst. Wer einmal damit gearbeitet hat, weiß warum. Einerseits Natur, andererseits extreme Chemie. Und wenn man von ” Mein kleiner Beitrag” redet, muss man auch sehen, wo und wie werden die Zutaten hergestellt. Kein Erdöl, kein Silikon usw. aber vielleicht was Anderes und Schlimmeres..( siehe Link) und das ist nicht ohne. Ich wollte auch eher anstoßen, ob nicht jemand Erfahrung mit etwas Alternativen hat. Fischgiftig ist vieles. Fa. Henkel(wer hätte das gedacht?) hat APG (sind auch Tenside) entwickelt. Aus stärkehaltigen Pflanzen. Alternative?? Wenn man NaOH von der Chemischen Industrie kaufen kann, vielleicht auch APG. Und das dann kräuterig weiterentwickeln. Man kann ja auch Dinge positiv sehen.
    Ein Blog sollte, wenn er schon eine Kommentarfunktion hat, lebendige Diskussion beinhalten. Das ist nix Böses. Jedenfalls interessanter als alles kritiklos zu bejubeln.

    Viele Grüsse
    Monika Robl

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    • Liebe Frau Robl,
      es ist großartig, dass Sie so umfassend und tiefgehend über die Dinge nachdenken, die einem da so täglich zwischen die Finger kommen. Sie haben bestimmt ganz viele Leser zum Nachdenken und sicher auch Nachfroschen angeregt. Lebendige Diskussion! Weiter so. nachzufragen bliebe dann wieder, aus was die Fa. Henkel denn APG (“Zuckertenside”) gewinnt, hoffentlich nicht von massiv aufgedüngten und gespritzten Kulturen (Mais, Kartoffeln – gentechnisch verändert???). Bei der Herstellung von APG werden übrigens heute üblicherweise Schwefelsäure, Toluol-Sulfonsäure und andere eingesetzt. Nachzufragen wäre auch, wie es mit der Ökobilanz für die APGs aussieht. Woher kommen die? U.a. aus China…
      Wie Sie sehen, eine sehr schwierige Diskussion.
      Ich bin trotzdem der Überzeugung, dass ich schon mal einen WINZIG kleinen Beitrag leiste, indem ich statt Duschgel in der Plastiktube ein liebevoll in Handarbeit hergestelltes Seifenstück, weitgehend aus Naturprodukten entstanden, verwende. Wer eine bessere Alternative hat – nur her damit.
      Schäumend-schöne Grüße
      Karin Greiner

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  5. Ich finds auch toll…
    Jetzt haben Sie ja doch etwas über APG`s erzählt.
    Und das ich so umfassend und tiefgreifend über Dinge nachdenke, kommt ja nur von ihrer Serie:
    ” Mein kleiner Beitrag”.
    Danke für die Antwort, da bekommt man richtig Lust sich zu äußern. Ja, Ja, ich mach weiter so. Danke!

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  6. hallo! hab ein paar antworten gelesen und möchte gerne nochmals nachfragen, ob das natrium hydroxid nach der herstellung einer seife also in der seife dann beim gebrauch auch so ätzend ist wie überall steht bei der herstellung?

    danke für antwort(en)! 🙂

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