Geranien überwintern

Pelargonien_kein Holz aber Blueten vor der HuetteWer hat denn schon Geranien, die sind doch lange out, spießig, bieder, altmodisch… Und doch, fast jeder hat welche von diesen unglaublich robusten Dauerblühern. Stehende, hängende, Edel- oder Duftgeranien. Auch ich habe welche, nämlich Edelgeranien und Duftgeranien. Wobei, eigentlich sind’s ja keine Geranien, sondern Pelargonien. Aber seien wir nicht päpstlicher als der Papst, selbst eingefleischte Botaniker wie ich nennen die Pflanzen einfach nur „Geranien“. Ziemlich beste Zeiten liegen aber jetzt hinter uns, die Geranien sehnen sich nach Pause. Nachdem sie uns einen langen Sommer mit Blütenpracht verwöhnt haben, wird es ihnen draußen allmählich zu ungemütlich. Sie wollen rein ins Haus. Holen wir die Balkonprinzessinnen an ein ruhiges Plätzchen, wo sie den Winter optimal verbringen können.

Geranien mögen’s kühl
Orange überlaufene oder rot angehauchte Blätter verraten, dass es den Geranien zu kalt wird. Kühle Nächte mit Temperaturen knapp über null Grad, selbst kurzzeitig leichter Frost schaden im Herbst den beliebten Balkonblumen nicht, wohl aber mehr als zwei Tage Frost und erst recht strenge Kälte. Also ab an einen sicheren Ort zum Überwintern. Das Winterquartier soll um 5 °C kühl sein, minimal 2 °C und maximal 10 °C – je heller, desto wärmer; je dunkler, desto kühler.
Geranien können hell oder dunkel überwintert werden, in jedem Fall werden ihre Blüten und Blätter komplett entfernt, egal ob noch saftig grün oder schon braun und welk. Zusätzlich alle Triebe zurückschneiden, mindestens um ein Drittel, besser um zwei Drittel. Gerade Laub und junge Triebe sind nämlich höchst anfällig für Krankheiten und Schädlinge.

Ohne viel Federlesen
Eine ganz einfache Methode, um Geranien zu überwintern: Im Kasten oder Kübel lassen, nicht aus der Erde nehmen. Sicherheitshalber auf das Substrat noch eine Schicht Sand oder trockene Blumenerde streuen, um die empfindlichen Feinwurzeln zu schützen. Gute Überwinterungsplätze sind z.B. Treppenhaus, Keller, Gartenhaus oder Garage, solange es nicht hineinfriert. Im Winter trocken halten und nur gerade eben so viel gießen, dass die Wurzeln nicht komplett verdorren. Haben Sie nur wenig Platz zur Verfügung, können Sie mehrere Geranien dicht nebeneinander in einen Kasten umsetzen.

Im Beutel an der Leine
Bei einer weiteren erfolgreichen Methode, um Geranien durch den Winter zu bringen, werden die Wurzeln locker in Plastiktüten verpackt und einfach im Keller oder in der Garage auf die Leine, selbstverständlich auch an Haken oder sonstige Vorrichtungen gehängt. Die Geranien dafür aus dem Kasten holen, kräftig zurückschneiden und Erde aus dem Wurzelballen schütteln. Lange Wurzeln ebenfalls einkürzen. Das Wurzelwerk nun zuerst in Zeitungspapier, dann in einen Gefrierbeutel oder eine Kunststofftüte packen, diese über den Wurzeln raffen und locker mit einer Schnur zusammenbinden. Zusätzlich mehrere Löcher in die Tüte stechen. Die Geranien so wie ein Stück Wäsche mit Klammern aufhängen, am besten kopfüber. In der Tüte bleiben die Wurzeln vor Austrocknung bewahrt.

Im Frühjahr aufwecken
Ab Februar/März werden die Geranien in frische Erde gepflanzt, hell und mild warm aufgestellt. Geranien bei Bedarf nochmals zurückschneiden, höchsten 10 cm lang sollen sie aus der Erde ragen, aber mindestens zwei kräftige Triebknospen haben. Die Erde wird vorsichtig durchfeuchtet. Bald schieben die Stöcke aus tiefen Knospen kräftige Triebe und Blätter. Spätestens dann wird erkennbar, warum ein tiefer Rückschnitt sinnvoll ist: Die Geranien bestocken sich kräftig von unten her, werden nicht kopflastig.

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