Eindeutig: Efeu (Hedera helix) zählt zu den Giftpflanzen. Angst muss man dennoch nicht vor ihm haben – ihn respektieren aber schon. Der Kletterstrauch aus der Familie der Araliengewächse enthält in allen Teilen Saponine. Diese sich wie Seife verhaltenden Stoffe sind einerseits der Grund, warum Efeu wie ein Waschmittel eingesetzt werden kann, andererseits machen sie den Efeu auch zu einer bedeutenden Heilpflanze im Bereich der Atemwegserkrankungen. Allerdings muss Efeu sehr genau dosiert werden, damit er nicht schädlich wirkt, etwa Brennen im Rachen, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, erhöhter Puls, Krämpfe, Magenentzündungen oder gar Magengeschwüre hervorruft. Deshalb verbietet es sich von selbst, dass man Efeu zu Präparaten verarbeitet – das überlässt man der Pharmazie. Im Hausgebrauch kann keiner den effektiven, aber unschädlichen Gehalt an Wirkstoffen des Efeus einschätzen.
Hauptsächlich das Saponin Hederacosid C, das im Körper zu α-Hederin umgewandelt wird, ist für eine stark reizende Wirkung verantwortlich. Daneben kann Falcarinol Hautreizungen und allergische Reaktionen verursachen.
Als besonders giftig gelten die Früchte vom Efeu, die jetzt von Spätwinter bis in den Frühling reifen. Sie sind eine hervorragende Vogelnahrung, zusammen mit dem Futterwert der Blüten für Insekten im Herbst ein gewichtiger Grund, Efeu als äußerst wertvolle Pflanze zu betrachten. In der Literatur wird häufig berichtet, dass vor allem Kinder gefährdet sind, die sie beerenartigen Steinfrüchte vom Efeu essen. Wenige Früchte sollen angeblich zum Tod führen – aber das wird inzwischen sehr stark angezweifelt. Denn der Geschmack der Früchte ist unangenehm bitter, stark kratzig. Das hält sehr schnell vom Verzehr ab.
Vorsichtig sollte sein, wer Efeu schneidet. Langärmelige Kleidung und Handschuhe bewahren vor einer möglichen Kontaktdermatitis. Zudem ist ein Atemschutz ratsam, denn insbesondere beim Schneiden mit motorbetriebenen Scheren entstehen kleinste Pflanzenteilchen, die in der Luft schweben und eingeatmet werden und dann die Schleimhäute reizen. Wenn auch zunächst keine Beschwerden wie Rötung, Jucken oder Bläschenbildung auf der Haut bemerkt werden, kann wiederholtes Einwirken des Pflanzensafts auf die Haut sensibilisieren, sich ein allergisches Kontaktekzem ausbilden – manchmal erst nach Jahren, in denen man immer wieder mit Efeu hantiert hat. Dasselbe gilt auch für kosmetische Zubereitungen mit Efeu. Sehr verbreitet sind Rezepte für ein Efeu-Öl oder eine Efeu-Creme, um Cellulite vorzubeugen und die Haut straff zu halten. Wer Efeu in dieser Form anwendet, riskiert ebenfalls eine Hautschädigung bzw. eine Allergie.
Wichtig zu wissen:
- Efeu ist eine wertvolle Pflanze, im Wald wie im Garten, mit vielfältigem ökologischem Nutzen
- Efeu enthält Stoffe, die in hoher Dosierung giftig wirken, sowohl innerlich wie äußerlich
- Bei der Pflege von Efeu (Rückschnitt) sollte man Schutzkleidung und Atemmaske tragen
- Pflanzensaft vom Efeu sollte mit reichlich Wasser von der haut abgespült werden
- Efeu für heilkundliche Zwecke sollte man nicht selbst verarbeiten, sondern auf Produkte aus der Apotheke zurückgreifen
- Efeu für kosmetische Zwecke sollte man, wenn überhaupt, nicht dauerhaft anwenden
- Mit Efeu gewaschene Wäsche sollte sehr gründlich gespült werden, dann besteht keine Gefahr für die Haut
- Und selbstverständlich: Efeu ist nicht zum Verzehr geeignet!
Efeu ist einfach genial
Bei aller Angst 😱 und Vorsicht:Efeu gab es schon immer und hatte schon immer diese Eigenschaften. Heutzutage sind wir alle bestens informiert und das Internet tut das übrige. Eltern haben Aufsichtspflicht und sollten ihre Kinder aufklären. Jedenfalls sind Fliegen,Bienen,Wespen,Hornissen und Schmetterlinge froh,daß es Efeu gibt .