Disteliges

Autsch! Verflixt und zugenäht, was sticht mich da? Bestimmt nicht der Hafer… Ich schneide gerade die alten Blätter von meiner großen Beinwellstaude weg, da spüre ich heftiges Kratzen und Pieksen. Nein, der Beinwell kann es nicht sein, der ist doch bloß rau – wenn sich auch ältere Blätter durchaus so anfühlen wie Schmirgelpapier. Also schaue ich mal etwas genauer hin, taste mich vor.
Ah, da haben wir die Übeltäterin: Eine Distel! Verstohlen hat sie sich zwischen dem mächtigen Laub emporgereckt.
Na warte, du gehörst hier aber gar nicht hin! Sage ich noch ziemlich verärgert wegen ihrer Kratzbürstigkeit. Am Schopf gepackt, gezogen, gehoben – und aus war’s mit den Disteleien.
Aber wie ich sie so in der Hand halte, kommen mir plötzlich Bedenken. Hat sie es verdient, die Distel, so von mir bestraft zu werden? Nur weil sie ein kleines bisschen stachelig zu mir war? Und was bist Du überhaupt für eine, frage ich. Fortsetzung folgt, morgen.

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