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Die Weihnachtsnuss, Teil 3

Der Nuss jagte ein Schauder durch ihren Kern. Die Kinder hatten doch so liebevoll von Weihnachten geflüstert, ihre Augen hatten so gestrahlt und man hatte ihre Herzen pochen hören. Und jetzt eine solche Ernüchterung. Aber die Nuss wollte sich ihr eigenes Urteil bilden. Immerhin hatten ihr die Fichten zugeraunt, wann das Weihnachtsfest begann. Da löste sich die Nuss vom Zweig und kullerte coryla, corylus zum Haus im großen Garten. Durch die Eingangstüre unter dem Mistelzweig hindurch, die Diele entlang an den rotbackigen Äpfeln vorbei bis zur guten Stube, wo im Kamin dicke Holzscheite wohlige Wärme verbreiteten. Daneben glänzte ein Tannenbäumchen, herausgeputzt mit Lichtern und Kugeln, mit Sternen und – Nüssen!

Wie sonderbar wurde es da der Nuss um ihren Kern unter der Schale. Coryla, corylus, das also war Weihnachten? Bevor sie noch besinnen konnte, ob sie Weihnachten gut oder schlecht finden sollte, kam eines der Kinder gelaufen. Es hob die kleine Nuss auf, zeigte sie allen rundum. Schaut nur, was für ein Geschenk! Eine Nuss. Das Kind bekam vor lauter Aufregung ganz rote Bäckchen. Die hat sicher das Christkind verloren. Eine wundersame Nuss!

Jede Nuss birgt ein Geheimnis, in jeder Nuss steckt ein Wunder. Das hatte die Großmutter dem Kind erzählt. Man muss nur fest daran glauben. Was wohl in dieser kleinen Nuss verborgen war? Die ganze Familie beugte sich über die Nuss und rätselte. Ein Kleid, wie bei Aschenputtel? Ein Baby, das die Zukunft verändern wird? Ein süßer Kern, der einfach gut schmeckt? Schon wollte man den Nussknacker holen. Der Nuss wurde schwindlig. Coryla, corylus, sie war jetzt eine Weihnachtsnuss. Kracks, die braune Schale zersprang.

Und was meint ihr, ist drin gewesen in der Nuss? Coryla, corylus…

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