Es grünt etwas im Buchenwald, zwischen altem Laub und frischen Buschwindröschen unter Haselsträuchern. Die Haselwurz (Asarum europaeum) treibt neues Grün zwischen den immergrünen, nierenförmigen und ledrigen Blättern, die oberseits glänzen und unterseits purpurn gefärbt sind. Wer darauf achtet, hat auch schon wichtige Erkennungsmerkmale dieses Osterluzeigewächses parat und kann sie wohl kaum noch mit Scharbockskraut oder Veilchen verwechseln. Hinzu kommen merkwürdige Blüten: krugförmig und dreizipfelig, braunrot bis bräunlich purpurn und erst bei genauem Hinsehen ins Auge fallend. Wer sich dann noch zu den meist der Erde aufliegenden Blüten hinunterbeugt und daran schnuppert, riecht Pfeffer.
Manchmal wird die kriechend mit einem Rhizom wachsende Pflanze auch Hasenblume, Hasenwurz, Hasenohr oder Hasenblätter genannt – aber mit dem Hasen hat sie trotz der passenden Blütezeit um Ostern nichts zu tun. Die Namen gehen immer auf die Haseln zurück, weil die Pflanzen häufig unter diesen Sträuchern wachsen.
Und wozu ist die Haselwurz gut? Auf jeden Fall gegen Langeweile, denn man kann lange über sie staunen. Früher wurde sie gegen Milchzauber verwendet, als Brechmittel medizinisch eingesetzt , die Blätter zum Räuchern gegen Viehseuchen gebraucht. Jedoch, Haselwurzen sind in allen Teilen giftig. Ihre ätherischen Öle enthalten u.a. Asaron, das ein Brennen im Mund, Übelkeit und Erbrechen, Magen-Darm-Entzündungen, Blutungen und im schlimmsten Fall sogar Atemlähmung verursachen kann.