Zuerst fand ich es lästig, all diese kleinen „Pflanzenläuse“ aus meiner Jacke, von meiner Hose abzusammeln. Noch zuhause habe ich sie in meinen Strümpfen, ja sogar am Unterzieh-Shirt gefunden. Überall im Gewebe hatten sich Miniaturfrüchte mit stacheligen Borsten verhakt, die vom Klettenkerbel (Torilis japonica) stammten. Nicht von ungefähr trägt dieser Doldenblütler den Namen Klette in sich.
Was mich zuerst ein wenig geärgert hatte, wechselte bald zu einer Bewunderung. Wie filigran, wie ausgeklügelt waren diese Früchte gestaltet. Perfekt für die Klettverbreitung, sie werden ganz einfach von vorbeistreifenden Tieren oder Menschen mitgenommen, fallen dann irgendwo herunter und erobern so neue Wuchsorte entlang von Wegen und Hecken. Wenn man genau hinschaut, sind es wahre Kunstwerke der Natur – und haben es mehr als verdient, meinen wachsenden Adventskalender zu füllen.