Von Vögeln schon, vor allem im tiefen Winter geschätzt, aber keine wahre Vogelbeere – sondern Feuerdorn (Pyracantha). Unterschied zu der ebenfalls in die Familie der Rosengewächse gehörigen Vogelbeere oder Eberesche (Sorbus aucuparia): die kleinen Apfelfrüchte sehen sehr ähnlich aus, doch die Blätter geben Aufschluss. Vogelbeeren haben gefiedertes Laub, die Blattränder sind deutlich gesägt – Feuerdorne haben ganzteilige, länglich-eiförmige Blätter mit meist glattem Blattrand. Außerdem wachsen Vogelbeeren eher baumförmig, Feuerdorne mehr strauchartig und tragen, ihrem Namen alle Ehre machend, kräftige Dornen!
Feuerdorne stammen ursprünglich aus Südeuropa, Kleinasien und dem Kaukasus, werden bei uns aber bereits seit dem 17. Jahrhundert als Ziersträucher gezogen. Er machte sich insbesondere wegen seiner leuchtend gefärbten Früchte beliebt, durch Züchtung entstanden eine ganze Reihe verschiedener Formen mit Früchten in einer breiten Farbpalette von Gelb über Orange bis Rot. Die runden Dinger sind nicht giftig, enthalten aber wie bei Rosengewächsen üblich Blausäureverbindungen und sollten roh nur zaghaft verspeist werden – zudem schmecken sie auch oft eher fade. Gekocht aber entfalten so manche Früchte ungeahnte Aromen. Hilft nur: ausprobieren, z.B. kleine Portion Marmelade kochen.
Wie manch anderes Gehölz zählte man den Feuerdorn zu den sog. Lustgebüsch-Pflanzen. Nein, nein, nicht was Sie jetzt wieder denken… Es ging nicht um Fleischeslust, sondern um das Vergnügen rundum, als Kontrapunkt zu den Küchen-, Kohl-, Kräuter- und Obstgärten nicht um Ertrag, sondern reine Erbauung. Um den Lustgarten eben, der gerne mit Hecken eingefriedet wurde. Und wenn die Heckensträucher dann auch noch so schön waren wie der Feuerdorn, umso lustvoller.
Vögel interessieren sich oft erst im späten Winter für die Früchte. Weil sie mehlig schmecken? Weil sie sie als nicht heimische Gewächse eigentlich nicht kennen? Warum auch immer. Manche Amseln pfeifen auf den Feuerdorn – andere dagegen betrachten sie als pure Lustgebüsche.