Eine kleine Galerie mit Eindrücken zu einem besonderen Baum, den viele Menschen ganz natürlich wertschätzen und bewundern – wegen seiner Unnatürlichkeit: die Blutbuche. Noch ist von seiner ungewöhnlichen Anmutung nichts zu sehen.

Wer Buchen im Winter betrachtet, kann keinen Unterschied zwischen Rotbuchen (so heißen die natürlichen Vertreter der Art Fagus sylvatica) und Blutbuchen (Fagus sylvatica f. purpurea) feststellen. Was aus so einer Knospe herauskommt, darum geht es.

Bei „gewöhnlichen“ Bäumen sprießen aus den schlanken Knospen rein grüne Blätter wie hier links, bei besonderen Formen dagegen rot leuchtende wie hier rechts. Ob grün oder rot, in jedem Fall ein Wunderwerk.

Nicht selten entfalten sich aus den Knospen der „gewöhnlichen“ Rotbuchen auch Blätter, die anfangs rötlich überhaucht erscheinen – besonders wenn es sehr sonnig und/oder kalt ist. Bald aber vergeht der rote Schimmer, nur das Grün bleibt.

Bei Blutbuchen bleiben die Blätter rötlich, auch zur Blütezeit.

Bei ganz besonderen Blutbuchen (Fagus sylvatica ‚Roseomarginata‘) sind die Blätter nicht nur rötlich, sondern auch noch pink geflammt. Weil das unnatürlich selten ist, wird es natürlich extrem bestaunt.

Im April/Mai zeigt sich die Blutbuche in feinstem Blattkleid, natürlich ein herausragender Anblick in dieser unnatürlichen Färbung.

Die Blätter bleiben rot, werden aber im Lauf des Jahres immer dunkler – dieser Baum wurde veredelt. Denn nur durch diese spezielle Vermehrungsmethode erhält sich die unnatürliche Eigenschaft.

Nur veredelte Bäume zeigen ihr unnatürlich prächtiges Blattkleid. Aus Stecklingen gezogene Exemplare verlieren die rote Blattfärbung im Lauf der Zeit, zeigen sich im Sommer meistens schon wie üblich buchengrün.

Die Früchte der Blutbuche, die Bucheckern, sind ganz natürlich gefärbt, nämlich braun. Wer aus den Samen Blutbuchen nachziehen will, hat in der Regel Pech – die Blätter der Sämlingsbäume büßen die unnatürliche Blattfärbung ein und werden ganz „gewöhnlich, natürlich grün.

Im Spätherbst flammen Buchen nochmals auf, Rot- wie Blutbuchen gleichermaßen. Je sonniger die späten Tage, je deutlicher die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, desto kräftiger das Rot.
Rotbuche – der Name kommt übrigens vom Holz des Baums, das oft einen rötlichen Schimmer hat, ganz im Gegensatz zu dem hellen, weißlichen Holz der Hainbuche (Carpinus betulus). Oder hat es doch etwas mit der Blattfärbung zu tun?