… futtert so mancher sein Pausenbrot, knabberte man seit den 90ern eine Milch-Haselnuss-Tafel. Im Supermarkt ist reichlich Kundschaft unterwegs, und auf dem Getreidefeld geht’s beim Klatschmohn (Papaver rhoeas) hoch her.
Eine einzelne Klatschmohnblüte auf abstehend behaartem Stängel hat vier leuchtend rote, wie aus zerknautschtem Seidenpapier geformte Kronblätter, oft am Grund schwarz gefleckt. Im Zentrum deutlich sichtbar der Stempel mit strahlenförmig geriffelter Oberfläche, rundherum unzählige (wer’s genau wissen will: 164) Staubblätter. Und um diese geht es: Bienen, Hummeln, Schwebfliegen drängeln sich wie wild geworden in der Blüte. Manchmal erinnert das an menschliches Verhalten an Wühltischen mit Schnäppchenpreisen oder All-you-can-eat-Buffets zum Sonderangebot. Irre! Nicht allein, dass die Insekten sich aufgeregt durch die Staubblätter graben, sie vibrieren auch noch wie besessen – es summt und brummt gewaltig.
Dabei hat der Klatschmohn nicht einmal Nektar zu bieten. Dafür aber reichlich Blütenstaub – rund zweieinhalb Millionen Pollenkörnchen bildet jede Blüte. Damit die üppig aus den Staubbeuteln rieseln, „regen“ sich die Insekten so auf. Denn das ist für sie der Wühltisch, das Buffet des Tages.
Vibrationsbestäubung, fachsprachlich buzzing, beruht auf intensiver Bewegung der Flügelmuskulatur vor allem bei Hummeln – funktioniert auch bei Beinwell und Tomaten.