Kardengeschichten 3

Ihren Namen hat die Karde nach dem Kardieren. Die borstigen Blütenköpfe – besonders von der Echten Weberkarde (Dipsacus sativus) mit waagrecht abstehenden Hüllbättern (im Foto rechts) – dienten einst zum Glätten von Wolle und Aufrauen von Stoffen, zum Kardieren, Kartätschen oder Krempeln. Dank der elastischen, an der Spitze zu Haken umgebogenen Spreublätter der Kardenköpfe ließ sich z.B. gewalkter Loden bearbeiten. Daher auch die alten Bezeichnungen Weberdistel, Walkerdistel, Tuchmacherdistel oder Hutmacherdistel. Die Karden wurden dafür eigens angebaut, die besten kamen aus Südfrankreich,  im österreichischen Mühlviertel hielt sich die Kultur noch lange bis in letzte Jahrhundert. In Katsdorf in der Nähe von Linz gibt es ein Kardenmuseum, dort kann man sich das Kardieren anschauen – oder auch auf einer Infoschrift beim Kardenmuseum nachlesen.

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