Dufte Blüten-Typen

Was machen wir oft, wenn wir Blüten sehen? Schnuppern! Weil wir davon ausgehen, dass Blüten feine Aromen oder intensive Düfte versprühen. Meistens wird unsere Neugier ja auch belohnt – mit einem olfaktorischen Hochgenuss. Doch dann wieder…

Mehl-Primeln (Primula farinosa) sind ganz entzückende Pflanzenwesen. Maiele heißen sie nach der Blütezeit, Klein rot Schlüsselblümchen nach der Ähnlichkeit mit den echten Schlüsselblumen und weil sie dem Frühling auf den Bergweisen die Türen öffnen. Neben vielerlei liebenswerten Volksnamen findet man aber auch herabsetzende wie Brünzele, Brunzbleamerl, Soachprimel, Rossknolln, Kuhdreck oder gar Scheißdrecksbleaml. So what? Naja, wer mal an den Blüten gerochen hat, weiß Bescheid…

Riechen auch nicht gerade nach Rosen, obwohl alle Rosengewächse sind. Trotzdem gibt es Insekten, die den „Duft“ nach alter Fischfabrik wirklich mögen.

An der Nase herumgeführt: Birnenblüten. Bäääh.

Augen zu, Nase auf: Beim Wiesen-Bärenklau meinst du, du bist im Kuhstall.

Irre verwirrend: Phuopsis stylosa heißt deutsch Rosen-Waldmeister, duftet aber weder nach Rosen noch nach Waldmeister, sondern nach nassem Hund (Engländer nennen ihn daher wet fox) oder nach Stinktier (skunk plant).

Zu den fiesesten Stinkern gehören die Blüten der Pfeifenblumen (Aristolochia). Viele davon riechen nach faulendem Fleisch oder auch Käferleichen. Alles nur, um Interessenten für solche Gerüche auch noch zu besch… – denn es wartet kein Futter und keine Möglichkeit zur Eiablage, sondern im Gegenteil noch eine Art Gefängnis. Fliegen werden angelockt, im Kessel eingesperrt und erst wieder entlassen, wenn sie mit Pollen bepudert bzw. mitgebrachten Blütenstaub abgeliefert haben.

Kennt ihr noch mehr solche duften Typen unter den Blüten?

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