Was es nicht alles zu entdecken gibt! Da scheinen kleine Blumenkohlköpfe an den Zweigen der Eschen (Fraxinus excelsior) zu wachsen? Nicht weiß, sondern braun oder auch mal in Lila, aber von der Form her durchaus dem Gemüse ähnlich. Was ist das denn?

Blüten über Blüten
Die Kohlköpfchen sind Blütenstände aus sehr stark reduzierten Einzelblüten. Noch bevor sich aus den rabenschwarzen, wie von Samt überzogenen Knospen, an denen man die Esche zweifelsfrei erkennt, die Laubblätter entfalten, öffnen sich die Blütenknospen – die Esche wird vorwiegend vom Wind bestäubt, dabei stört das Laub nur. Es erscheinen ganze Cluster von dicht gedrängten Blüten, die oft auffallend lila gefärbt sind. Und verblüffend an Blumenkohl erinnern.
Klunker, aber keine edlen
Bisweilen sind ganz ähnliche Gebilde an den Eschenzweigen zu beobachten, aber erst grünlich, später bräunlich gefärbt. Und sie machen keinen recht vitalen Eindruck. Es sind Blütenstände, die von nur 0,1 bis 0,2 mm winzigen Eschen-Gallmilben (Aceria fraxinivora) befallen sind. Bezeichnenderweise heißen die Tierchen Blumenkohl-Gallmilben (englisch: cauliflower gall mite). Die Milben bringen durch ihre Saugtätigkeit und Abgabe eines Speichelsekrets die Blüten zum Wuchern. Dadurch entstehen knäuelige, knotige Gebilde, in denen sich die nächste Generation Milben entwickelt. Oft bleiben die „Blumenköhlchen“ bis in den nächsten Winter an den Zweigen und fallen in den kahlen Kronen besonders auf. Sie werden auch „Eschenklunker“ genannt. Nicht wirklich gefährlich für die Bäume, nur der Fruchtansatz leidet.