Bittere Gurken, Zucchini und Kürbisse

Bayern 1 macht Sie mit meinen Tipps gartenschlau: So bleiben Ihre Früchte schmackhaft!

Das ist bitter im doppelter Hinsicht

Mehr als ärgerlich – da treibt man all den Aufwand, um schöne Gurken, Melonen, Zucchini und Kürbisse heranzuziehen, und dann schmecken sie gallebitter. Ein Problem, das immer häufiger in Hausgärten auftaucht.

Bitter macht nicht lustig

Die Bitterstoffe wurden zwar weitgehend herausgezüchtet, aber vor allem alte Sorten haben davon noch recht viel. Gurken etwa wurden früher vor dem Verzehr eingesalzen und dann entwässert, um das Bittere zu mildern. Alte Sorten tragen die Anlage für Bitterstoffe im Erbgut – dazu aber auch Gemüse, das aus selbst geernteten Samen gezogen wurde. Kürbisse beispielsweise können von anderen Kürbisgewächsen im Umkreis von 1 km bestäubt worden sein.

Stress macht bitter

Aber Bitterstoffe entstehen auch bei eigentlich bitterstofffreien Sorten, vor allem bei den späten Früchten. Und das kann mehrere Gründe haben:

  • Kaltes Gießwasser, das vor allem abends bei den von der Sonne gut gewärmten Gurken für einen Schock sorgt. Deshalb nur mit angewärmtem Wasser gießen, nur den Boden gießen, Tröpfchenbewässerung einsetzen.
  • Lange Trockenperioden oder krasse Wechsel zwischen trockenem und feuchtem Boden, z.B. nach heftigen Regenfällen auf ausgedörrte Erde. Deshalb regelmäßig feucht halten.
  • Zu hohe und vor allem zu stickstoffbetonte Düngung, z.B. mit Blaukorn. Deshalb nur organisch düngen, kalibetonten Dünger verwenden.
  • Feucht-kühle Witterung bzw. starker Witterungsumschlag von den Hundstagen zu ersten Herbsttagen mit sehr kühlen Nächten. Deshalb eventuell nachts mit Vlies abdecken, Gewächshaus schließen.

Bittere Gurken und Zucchini nicht essen

Bittere Gurken, Zucchini und Kürbisse sind nicht für den Verzehr geeignet, sogar gesundheitsschädlich. Sie können aufgrund der giftigen Cucurbitacine Durchfall, Magenkrämpfe, Kopfschmerzen und Herzbeschwerden verursachen. Bitterstoffe gehen beim Kochen, Braten nicht kaputt, also bitte bittere Früchte entsorgen!

Mein spezieller Tipp:

Machen Sie bei jedem Gemüse vor der Zubereitung einen einfachen Geschmackstest. Anschneiden und daran lecken oder ein Stückchen in den Mund nehmen – schmeckt das Gemüse bitter, den Bissen sofort wieder ausspucken und die Frucht wegwerfen. Eine solche Kostprobe ist für alle Kürbisgewächse empfehlenswert.

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