Weihnachtssterne – Stars in der Adventszeit

Deutschland sucht den Superstar? Nein, eigentlich hat Deutschland ihn schon gefunden! Den Star unter den Zimmerpflanzen – den Weihnachtsstern. Alljährlich begleitet er uns durch die Vorweihnachtszeit, freuen wir uns an seinen herrlichen Blättern und den schmucken Blüten – wobei die leuchtend gefärbten Blätter gar keine Blütenblätter sind, sondern so genannte Hochblätter. Sie rahmen die eigentlichen, eher unscheinbaren Blüten ein. Ursprünglich stammen die Gewächse mit dem schönen botanischen Namen Euphorbia pulcherrima aus Mexiko, wo man die Kirchen zum Weihnachten üppig damit schmückte.
Doch wie es so geht mit Superstars, nur allzu oft redet schon bald niemand mehr über sie. Unser blumiger Stern dagegen braucht überhaupt nicht in der Versenkung zu verschwinden. Wer ihn nur richtig ins Licht rückt, dem wird er Monate lang auf dem Laufsteg der Fensterbank in voller Pracht erscheinen. Ein Dauerbrenner!

Woran erkenne ich gute Qualität?
Auf die kleinen Blüten achten! Sie sollen knospig sein, wie kleine runde Knöpfe erscheinen – keinesfalls voll er- oder gar verblüht sein und wie Pinsel aussehen. Kräftige, gut verzweigte Pflanzen wählen, die mehrere fast bleistiftdickeTriebe haben, nicht bloß auf einem spindeldünnen Stängel einen überdimensionierten Blattschmuck balancieren. Prächtige Gewänder verlangen starke Träger! Unbedingt die Pflanzen zum Transport sorgfältig in Zeitung und Blumenpapier einpacken, Kälte oder Zugluft bekommt ihnen gar nicht.
Noch etwas: Unsäglich finde ich diese merkwürdige Mode, die Weihnachtssterne mit Glitter, Flitter oder bunter Farbe zu besprühen. Hat ein Superstar das nötig? Dieses „Make-up“ belastet nur, es behindert die Atmung der Blätter und führt oft zu raschem Welken.

Wo stelle ich den Weihnachtsstern hin?
Ein Superstar steht gerne mitten im Rampenlicht, sonnt sich gerne im Ruhm – also muss es für unseren Weihnachtsstern sehr hell sein, sogar vollsonnige Plätze sind geeignet.
Ein idealer Standort ist etwa direkt an einem Südwestfenster. Auf dem Wohnzimmertisch dagegen ist es dem Weihnachtsstern viel zu finster, selbst ein Stück vom Fenster abgerückt empfindet er es bereits als dunkel. Entgegen der Annahme, dass er es wegen seiner tropischen Herkunft besonders warm liebt, sollte die Temperatur zwischen 15 und 22 °C betragen. Ist es zu dunkel und/oder zu warm, vor allem direkt über der Heizung, reagiert der Weihnachtsstern wie eine Mimose – seine Blätter werden gelb und fallen ab.

Wie pflege ich den Weihnachtsstern?
Wer meint, dass Stars immer sehr durstig und hungrig sind, der irrt. Nein, ausgewogene Schonkost ist angebracht. Eher trockener als zu feucht halten! Also selten, dafür durchdringend gießen, zwischen den Wassergaben die Erde gut abtrocknen lassen. Staunässe ist fatal: die Blätter werden fahl, gelb, welken und fallen ab, schließlich geht die Pflanze ein. Die Fingerprobe hilft: Finger ins Substrat bohren – fühlt es sich noch feucht an, lieber warten. Erst wenn es richtig trocken ist, sich vielleicht schon die ersten leisen Welkezeichen bei den Blättern zeigen, gründlich wässern Am besten ist jetzt ein Tauchbad – die pure Wellness. Den Topf in lauwarmem, möglichst kalkfreiem Wasser untertauchen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Herausnehmen und sehr gut abtropfen lassen, dabei den Topf schräg halten – nur dann fließt das überschüssige Wasser gut ab.
Hunger? Hat der Weihnachtsstern eher mäßig. Alle ein bis zwei Wochen eine Portion Volldünger reicht völlig.

Was passiert nach der Blüte?
Bloß nicht wegwerfen! Dafür ist der Super-Weihnachts-Star viel zu schade. Ist alles verblüht, gibt es eine Radikalkur, zur Verjüngung. Anti-Aging sozusagen. In einem etwas größeren Topf mit guter Blumenerde umtopfen und sämtliche Triebe kräftig zurückschneiden. Vorsicht, aus den Schnittstellen tropft weißer Milchsaft, der hässliche Flecken verursacht und unter Umständen die Haut reizen kann. Also vor dem Schnitt eine Lage Papier unterlegen. Schnell regeneriert sich der Stern, treibt wieder neues Laub und wird zu einer herrlichen Blattschmuckpflanze.
Neuer Glanz und Gloria bildet sich, wenn ab Anfang September mindestens 14 Stunden Nacht herrscht. Im Dunkel (Karton, Eimer darüber stülpen oder unter schwarze Folienhaube stellen) und fast trocken gehalten bereitet der Weihnachtsstern sich auf seinen neuen Auftritt als Stern der Fensterbank vor, er setzt frische Blütenknospen an und die oberen Blätter legen Rouge an.

2 Gedanken zu „Weihnachtssterne – Stars in der Adventszeit“

  1. Danke für die hoch-interessanten Tipps, liebe Karin! Werde gleich mal in meinem RB-Blog darauf hinweisen.
    Lieber Gruß von Renate

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  2. Danke für die Tipps. Mein Weihnachtsstern setzt wieder Blüten an, scheint aber trotzdem etwas zu schwächeln. Vielleicht habe ich ihn doch 1x zu viel gewässert. Abwarten. Ich hoffe, dass er mir zum 3. Mal die Freude macht und wieder blüht. Mein Weihnachtskaktus blüht jedenfalls dieses Jahr pünktlich. 🙂

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