Von hohlen Zähnen…

Galeopsis tetrahitOft lohnt es sich, mal ganz genau hinzuschauen. Da wächst an unseren Ackerrainen (sofern es solche überhaupt noch gibt), auf Waldschlägen oder Schuttplätzen eine Pflanze, an der die meisten völlig achtlos vorbeigehen. Beim flüchtigen Blick kann man sie schon mal mit einer Nessel verwechseln, einer Taubnessel. Wer sich aber der Pflanze mal näher zuwendet, dem bietet sich Erstaunliches…

Sind die Blüten (meistens sind sie rosa wie hier, sie können aber auch weiß, rötlich bis fast lila sein) nicht unglaublich? Sie erinnern mich an Gesichter. Auf dem unteren Teil der Blüte stehen zwei markante Ausstülpungen hervor: hohle Zähne. Nach denen ist die Pflanze benannt. Es ist der Gewöhnliche oder Stechende Hohlzahn (Galeopsis tetrahit). Die beidenHöcker auf der Unterlippe dienen dazu, den Kopf der bestäubenden Bienen und Hummeln in die richtige Richtung zu lenken.

Alte Namen für dieses hübsche Gewächs sind Löwenmäulchen, Dickkopp, Nase und Mündchen, Hahnenkopf oder Katzengesicht – sehr treffend, oder? Jetzt habe ich auch noch schnell bei Steffen Fleischhauer in der Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen nachgeschaut und entdeckt, dass man den Hohlzahn sogar essen kann. Die Blätter in Salat oder Gemüse, die Blüten zur Deko, die Früchte zur Ölgewinnung oder zum Ziehen von Keimlingen – letzteres werde ich diesen Winter ausprobieren!

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