Vergissmeinnicht

Ein Spruch aus meinem alten Poesie-Album:
Freundlich blüht an stiller Quelle
in des Mondes Silberlicht
eine Blume, zart und helle
und die heißt Vergissmeinnicht.
Heute erst, viele Jahrzehnte später, entdecke ich zufällig, dass diese Zeilen eigentlich zu einem längeren Gedicht gehören, das auch vertont wurde:Freundlich glänzt an stiller Quelle
Wie des Mondes Silberlicht
Eine Blume zart und helle
O verkenn dies Blümchen nicht.

Schimmernd wie des Aethers Bläue
Wenn ihn kein Gewölk umflicht
Ist es ein Symbol der Treue
Das zum Herzen tröstend spricht.

Mild wie deiner Augen Sterne
wie verklärter Unschuld Licht
ruft es warnend aus der Ferne
o vergiss, vergiss mein nicht.

Wenn der Trennung Zähren fließen
folgsam dem Gebot der Pflicht
soll es deinem Pfad entsprießen
bittend. Ach vergiss mein nicht.

Doch geliebte Seele höre
Was aus jedem Blättchen spricht
Ach sein Tau ist eine Zähre
Und sie seufzt: Vergiss mein nicht.

Text von K. Müchler, 1806, Musik von F. H.  Himmel
In: Als der Großvater die Großmutter nahm (1885). Ein Liederbuch für altmodische Leute von 1895.

1 Gedanke zu „Vergissmeinnicht“

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