Regen, Regentröpfchen, fall nur auf mein Köpfchen, fall nur nicht daneben, dass ich lang soll leben! So lauten die Verse, die wir als Kinder gesprochen haben – denn da gab es kein schlechtes Wetter. Jedes Wetter hatte seine Reize: Pfützen, Tröpfeln, Rauschen… Kühle Luft, draußen alles frisch gewaschen. Und wie könnte man solch hübsche Bilder machen wie hier zeigt, wenn es nicht regnete?

Im Sommerwind
Tiefblau der Himmel,
hell glänzt der Firn,
da fällt ein Tropfen
auf meine Stirn.
Ich wend mich um
und spähe, spähe …
nicht Wolken, nicht Menschen
in meiner Nähe.
Du schöner Himmel,
von Glanz umwoben,
sag‘, weinen denn
die auch dort oben?
Maria Janitschek (1859 – 1927)
