Klimagehölz: Trompetenbaum

Den aus Nordamerika stammende Trompeten- oder Zigarrenbaum (Catalpa bignonioides) kann man schon mal mit dem gestern vorgestellten Blauglockenbaum verwechseln, freilich nicht während der Blütezeit, aber anhand des Blattwerks.

Wie der Blauglockenbaum lockt der Trompetenbaum im Juni/Juli mit einer Fülle von prunkvollen Blütenständen, die entfernt an die Kerzen von Rosskastanien (Aesculus hippocastanum) erinnern. In den weißen, trompetenförmigen Blüten (daher der Name) entdeckt man ebenfalls rote und gelbe Saftmale. Immerhin stellt er mit seiner späten Blütezeit nach der Obstbaumblüte und einem reichen Nektarangebot einen durchaus wertvollen Nahrungslieferanten für Insekten dar.

Aber die Laubblätter, die zusammen mit den Blüten erscheinen, sind von ganz anderer Gestalt als die gefingerten Kastanienblätter, nämlich herzförmig – und ebenfalls riesig wie beim Blauglockenbaum. Guter Schattenspender! Angeblich vertreiben die Blätter mit ihren Ausdünstungen auch Mücken – riechen nur leider nicht angenehm.

Die bohnenartigen Fruchtkapseln sind bleistiftdünne bis daumendicke, handspannen- bis unterarmlange Kapseln. Sie wirken wie Zigarren und bleiben bis ins nächste Frühjahr am Baum hängen. In ihnen stecken längliche geflügelte und an den Enden gefranste Samen.

Schnellwüchsig, unempfindlich gegen Hitze, Trockenheit und Abgase, viel CO2 bindend, verwertbares Holz (leicht, fasrig, fault nicht – Konstruktions- und Möbelholz für den Außenbereich) bildend, insektenfreundlich, schattenspendend und kühlend… ein Zukunftsbaum, ein Hoffnungsträger aus den USA, ein Klimabaum für Städte und Gärten wie den Forst?

Scherzhaft wird das Gehölz auch Beamtenbaum genannt: Er treibt erst sehr spät aus (und entgeht damit dem Risiken von Spätfrösten) und wirft sein Laub im Herbst sehr früh ab. Er kommt spät, er geht früh und hinterlässt nur Arbeit, heißt es.

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