Doldenblütler, aber welcher?

Oh Schreck, ein Doldenblütengewächs! Keine Panik, nur genau hinschauen und prüfen, dann kann man mit der Zeit die wichtigen Doldenblütler sicher erkennen. Bei den Vertretern dieser Familie ist es sinnvoll, sich nicht wie sonst üblich auf die Blüten zu konzentrieren – denn die sind im Wesentlichen bei allen fast gleich – sondern man muss andere Details zur Bestimmung heranziehen. Etwa Blütezeit, Blütenstandsform, Hüll- und Hüllchenblätter, Laubblätter, Blattstiele, Stängel, Früchte und Geruch.

Wie zum Beispiel den Wiesenkümmel (Carum carvi). Der macht es einem richtig leicht mit der Identifikation – wenn man weiß, wie. Dazu schaut man sich ein Blatt (unteres Stängelblatt, grundständiges Blatt) an, hier kommt es auf die Ansätze der Fiedern an. Bilden die kleinen Fiederstücke an der Mittelrippe ein Kreuz, dann ist’s der Kümmel: Deutlich erkennbar – das Kümmelkreuz (mit Kreuzkümmel hat das übrigens nichts zu tun, der ist zwar ebenfalls ein Doldenblütler, aber eine eigene Art Cuminum cyminum. Und der wächst nicht auf unseren Wiesen). Fast immer trägt der Wiesenkümmel zur Blütezeit auch schon erste Früchte. Ein paar davon zerdrücken, dran schnuppern, jetzt ist man sicher – so riecht nur Kümmel!

Wiesen-Kümmel wächst auf Wiesen meistens erst nach dem ersten Schnitt, zudem wirkt er sehr filigran – im Gegensatz zum mächtigeren Wiesen-Kerbel im Frühjahr oder dem plumpem Wiesen-Bärenklau im Hoch- und Spätsommer.
Blätter vom Wiesen-Kümmel werden oft mit denen von Schafgarben oder Wilden Möhren verwechselt.
Wiesen-Kümmel hat Blütchen in Doppeldolden, ganz fein und zart – doch sie duften nicht nach Kümmel.
Schon kurz nach der ersten Blüte zeigen sich kleine Früchte beim Wiesen-Kümmel. Kurz zerdrückt und daran geschnuppert: ganz typischer Duft nach Kümmel steigt auf.

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