1. Die Große Bibernelle (Pimpinella major – Titelbild): Der Doldenblütler kommt häufig in Fettwiesen vor, prägt sie im Sommer mit weißen Blütenschirmen – die jedoch ab und an auch einmal rosa gefärbt sind, einzigartig für die Große Bibernelle. Wurzeln wie auch Blätter und Blüten sind essbar.
2. Die Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga): Anders als ihre nahe Verwandte bevorzugt sie magere Standorte in Trockenrasen und Zwergstrauchheiden. Sie trägt weitere Namen wie Steinpeterlein, Bock- oder Pfefferwurz, welche Vorkommen und Würzkraft beschreiben. Die ziegenbockartig riechende Wurzel schmeckt pfeffrig scharf, was einen Rückschluss auf die Namensherkunft der Bibernelle von lateinisch piper = Pfeffer nahe legt. Eine alte Volksweisheit empfiehlt: „Woran erkennst du die Bibernelle? Wenn die Wurzel nach Geißbock riecht, hast du die richtige Pflanze gefunden.“
3. Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis): Die Große welsche oder Große rote Pimpinelle/Bibernelle kennt man eher noch als Schlotfeger oder Kaminkehrer, weil der kopfartige Blütenstand des Rosengewächses an das Säuberungsgerät für Schornsteine erinnert. Die Blüten ragen meist auffällig über die Gräser von feuchten Wiesen heraus. Früher wurde die gerbstoffreiche Pflanze gegen Ruhr und Cholera, bei Durchfall und zur Blutstillung eingesetzt.
4. Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor): Der Garten- oder Salatbibernelle, von Gärtnern und Köchen schlichtweg Pimpinelle geheißen, sagte man nach, dass sie das Herz froh und den Wein anmutig macht. Im elisabethanischen England wurde Wein häufig mit schwimmenden Blättchen serviert, vielleicht ein Vorläufer vom derzeit trendy Drink aus Weinschorle mit Gurke. Bis heute ist der Kleine Wiesenknopf ein wichtiges Küchenkraut, die Blättchen mit dem gurkenartigen Geschmack passen in Salate, Saucen, Marinaden und anderen Gerichten, unbedingt gehören sie in die berühmte Frankfurter Grüne Sauce. Es geht die Sage um, dass Gärtner wie so manch anderer mit Doldenblütlern auf Kriegsfuß stehen (sie also nicht so recht bestimmen und unterscheiden können), weshalb sie den Wiesenknopf als Rosengewächs ganz einfach Bibernellen mit botanischer Bezeichnung Pimpinella vorgezogen haben. Ähnlich wie der Große Wiesenknopf hat man den Wurzelstock des Kleinen einst zum Blutstillen herangezogen. Daran erinnert der wissenschaftliche Name Sanguisorba nach lateinisch sanguis = Blut und sorbere= aufsaugen.