Zerblättern die Apfelblüten

Wie kleines feines Papier zerblättern die Apfelblüten,
Schier ein Atemhauch entführt sie dir,
Kannst sie mit keiner Hand vorsichtig hüten.
Sind wie ein rosiger Hauch, der über Nacht entstand,
Und sie entschweben auch, eh du’s gedacht;
Haben glückliche Augenblicke in die Leere gebracht.
Sind wie Liebessekunden flüchtig entschwunden.
Waren in Gedanken unendlich groß, regnen zur Erde lautlos
Und liegen dir wie ein Blättlein Papier unscheinbar im Schoß.

Max Dauthendey (1867-1918)

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