Süßes, alles Käse?

Käse und Zucker? Da denkt man an Milchzucker, Käse wird doch schließlich aus Milch produziert. Aber hier ist kein Milchzucker abgebildet. Neben dem Käse häuft sich ein Zuckeraustauschstoff: Erythrit. Und der kommt natürlicherweise auch in Käse vor. Aber mehr zu diesem Süße-Ersatz:

Süßes ohne Kalorien

Erythrit oder Erythritol ist ein Zuckeralkohol mit 60-80 % der Süßkraft wie Haushaltszucker. Kommt von Natur aus nicht nur in Käse, sondern auch in Champignons, Melonen, Weintrauben und Pfirsichen vor. Gehört zwar zu den Kohlenhydraten, wird aber im menschlichen Organismus nicht verstoffwechselt, sondern schnell und unverändert wieder ausgeschieden – hat deshalb keine (anrechenbaren) Kalorien. Super! Süß und kein Dickmacher! Her damit – noch dazu, weil es uns Verbrauchern garantiert als völlig natürlicher Stoff natürlichen Ursprungs – selbstverständlich gentechnikfrei – mit natürlicher Süßkraft angepriesen wird. Die Zähne schont es auch noch. Gesundheitserhaltend und gesundheitsförderlich.

Unbedenklich?

In den USA findet Erythrit Verwendung als Geschmacksverstärker, Feuchthaltemittel, Stabilisator, Verdicker und als Zuckerersatz. Bei uns ist es noch vergleichsweise selten in Gebrauch, trägt die E-Nummer 968. Wird aber beispielsweise in Reformhäusern angeboten. Soll sich wie normaler Zucker verhalten und auch so schmecken. Naja, schmeckt ein wenig anders, wirkt irgendwie kühl auf der Zunge, hat einen leichten Beigeschmack, schmilzt aber im Mund. Bei nicht übermäßiger Aufnahme gilt Erythrit als völlig unbedenklich für den menschlichen Organismus. Es können dennoch Magen-Darm-Beschwerden wie bei vielen anderen Zuckerersatzstoffen auftreten – wenn man zuviel davon futtert. Aber das wird doch hoffentlich angesichts des Preises ohnehin niemand tun? Das Kilo kostet über 15 Euro.

Süß ODER gesund

Also doch ideal? Wenn man ein bisschen weiter nachforscht, kommen so einige Zweifel auf. Vollmundig angepriesen als völlig natürlich? Von wegen. Erythrit wird industriell keineswegs aus Melonen oder Pfirsichen gewonnen. Sondern aus aus Weizen- oder Maisstärke, die zuerst durch enzymatische Hydrolyse in Glucose umgewandelt und dann mit Hilfe von osmophilen Hefen fermentiert wird. Natürlich? Gentechnikfrei? Das mag jetzt jeder selbst für sich abwägen…

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