War doch nicht so schwer, oder? Das Schmalblättrige Greiskraut oder Kreuzkraut (Senecio inaequidens), auch South African Ragwort genannt.
Es blüht mindestens von Mai bis zum ersten Frost, in milden Wintern sogar ganzjährig. Die größten Bestände findet man entlang von Verkehrswegen, etwa auch dem Mittelstreifen der Autobahn – weshalb es auch den Spitznamen „Autobahn-Gold“ trägt. Verbreitet wurde und wird es noch durch Transporte und Verkehr, etwa mit Erdaushub oder über LKW-Reifen. Die kleinen, gerippten und von weißen Härchen überzogenen Achänen mit weißem Pappus – pro Pflanze und Jahr bis zu 30.000 – lassen sich vom Luftsog des Verkehrs gerne immer weiter verfrachten.
Der Neophyt stammt aus der Kaplandflora Südafrikas und ist wohl über Wolle nach Europa verschleppt worden, unbeabsichtigt und mehrmals an verschiedenen Orten eingeführt. Der Korbblütler gehört heute zu den invasiven Arten mit der rasantesten Ausbreitung. Hotspots sind neben den großen Fernstraßen und Bahngleisen vor allem gestörte Standorte wie Schutt- und Baustellen, Böschungen, aber auch schon Grünland. Als Xerophyt kommt das Schmalblättrige Greiskraut sehr gut mit Hitze und Trockenheit zurecht, profitiert also vom Klimawandel.
Tolerant gegenüber Mahd, resistent gegenüber Herbiziden, opportunistisch – wir werden die Art immer häufiger sehen, sogar Weihnachten! Leider lässt sie sich nicht nutzen, im Gegenteil: sie enthält giftige Pyrrolizidinalkaloide. Aber wenigstens sorgt sie für goldene Akzente zwischen grauen Asphalt- und Betonflächen, in grauen Monaten wie dem November.