Frühlingsboten Nr. 3

Im Beet unter der Birke wird es bald wimmeln, wenn die Sternhyazinthen sich zum Licht drängeln. Ich freue mich schon auf den Teppich aus Blüten. Das sieht aus, als ob der bayerische Himmel in Weiß-Blau sich hier unten spiegelt. Der Schneestolz (Chionanthus), auch Schneeglanz, Schneeruhm oder Schneelilie genannt, hat seinen großen Auftritt.

Die Blütenblätter erscheinen wie von Schneekristallen überzuckert. Der botanische Name Chionodoxa ist aus den griechischen Worten chion = Schnee und doxa = Ruhm, Glanz, Herrlichkeit zusammengesetzt. Am häufigsten findet man die Art Chionodoxa luciliae, wobei der Artzusatz luciliae von dem Entdecker der Pflanze, dem Genfer Botaniker Edmond Boissier (1810-1885) vergeben wurde – zu Ehren seiner Frau Lucile Françoise Butini (1822-1849), die ihn auf einigen Expeditionen begleitete. 

Weiß-blaue Frühlingsbrise!

Sternhyazinthen stammen ursprünglich aus der Türkei, aus Kleinasien. Mehrere Arten, Hybriden und Sorten werden bei uns gezogen. Erst Ende des 19. Jahrhunderts fanden die kleinen Spargelgewächse den Weg in unsere Gärten. Victoria Adelaide Mary Louisa (1840-1901), Prinzessin von Großbritannien und Irland, später Königin von Preußen und Kaiserin von Deutschland, ließ den Park von Schloss Sanssouci in Potsdam mit den Sternhyazinthen bereichern – dort blühen sie bis heute, wie auch in vielen anderen Parkanlagen. Und eben bei mir im Garten.

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