Wohin man auch geht: wachsame Kameraobjektive beobachten einen auf Schritt und Tritt, registrieren jedes Mundwinkelzucken. Manchmal kann ich es kaum noch ertragen, dass ich aus allen Winkeln gefilmt, abgelichtet und optisch überwacht werde. Und wenn mich nicht gerade eine Livecam filmt oder mich jemand (meist unbeabsichtigt – oder?) mit dem Handy aufnimmt, dann habe ich doch immer das ungute Gefühl, sonstwie digital beobachtet zu werden. Schon sehe ich überall Kameras – in der Stadt.
Im Wald gibt es auch Augen, mehr als man denkt! Aber die sind nicht digital, sondern analog – zudem halten sie auch nichts fest, verarbeiten keine biometrischen Daten. Sondern schauen mir wohlwollend, neugierig, freundschaftlich entgegen. Begleiten mich auf meinem Streifzug. Tauschen sich mit mir aus, ohne Worte. Ich kann ihnen entgegen blicken, in ihre Tiefe starren oder auch einfach wieder wegsehen, egal. Und doch fühle ich mich wohl behütet, denn es schaut ja jemand auf mich…
Ja, die Bäume haben Augen, und sie sehen nach mir. Was für ein gutes Gefühl!
Forest for Future!