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Äpfel? Ebereschen?

Nicht jeder kennt dieses Gehölz, das – zugegeben – auch nicht an jeder Ecke wächst. Der Baum gehört tatsächlich zu den seltensten Baumarten. Aufgrund der Blätter hält man sie für eine Eberesche oder Vogelbeere (Sorbus aucuparia). Doch da passen die Früchte nicht, die lassen eher an Äpfelchen denken. Immerhin, wie Eberesche und Apfel handelt es sich um ein Rosengewächs, nämlich den Speierling (Sorbus domestica).

Lichtbaumart mit geringer Konkurrenzkraft

Wärmeliebend und trockenheitsverträglich könnt Ihr den Speierling, auch Sperberbaum oder Spierapfel genannt, vor allem im Südwesten Deutschlands antreffen, vom Rheintal bis Mainfranken, weiterhin im Weinbauklima von Frankreich über Schweiz, Österreich bis Ungarn. Die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Exemplare wachsen in Baden-Württemberg und in Bayern. Vielfach wurden Speierlinge aus den Eichen- und Buchenwäldern unwissentlich herausgeschlagen, weil man sie für (angeblich) wertlose Ebereschen hielt. Doch das hat sich gewandelt, inzwischen fördert man diese Baumart, z.B. im Rahmen des Streuobstpakts Bayern.

Hartes Holz und herbe Früchte

Wohl dem, der alte Speierlingsbäume hat, denn ihr hartes Holz gilt als eines der wertvollsten und schönsten. Speierlinge können 500 Jahre alt werden, geerntet werden sie mit rund 150-180 Jahren. Seit alters her werden die Früchte genutzt. Sie dienen zur Klärung und Verbesserung der Haltbarkeit von Apfelwein, Most und als edles Brennobst. Zum Rohverzehr wegen ihres strengen, zusammenziehenden Geschmacks (Speierling kommt von speien) wenig geeignet, kann man sie aber Fruchtaufstrichen und Kompotten beimischen, denn gekocht werden sie milder.

Geschätzt werden die Früchte auch für heilkundliche Zwecke: mit ihnen lassen sich Mund-Rachen-Entzündungen lindern, Magen-Darm-Krankheiten günstig beeinflussen, Durchfall und Erbrechen stoppen.

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