Ende Januar, Anfang Februar beginnt eine Zeit, in der Frischkost rar und rarer wird. Das bemerken wir heute kaum noch, denn unsere Supermarktregale sind mit frischem Obst und Gemüse immer gut gefüllt, sei es aus fernen Ländern oder aus hochtechnisierten Gewächshäusern.
Früher waren die Menschen auf ihre Vorräte aus dem vergangenen Herbst angewiesen, und diese schwanden im Winter dahin. Draußen gab es nichts zu ernten, Eingelagertes wurde nicht nur weniger, sondern auch oft Opfer gefräßiger Mitesser oder von Fäulnis.
Bis es wieder frische Ware aus dem Garten, vom Feld, vom Acker zu ernten gab – erst ab Ende Mai, Anfang Juni konnte damit gerechnet werden – ergab sich eine „Hungerlücke“ (wie der Begriff „hungry gap“ mehr schlecht als recht übersetzt werden kann). Warum wohl liegt in diesem Zeitraum eine strenge Fastenzeit von 40 Tagen?

Ich möchte nicht vor hundert oder fünfhundert Jahren gelebt haben. Schon gar nicht in Kriegs- und Nachkriegsjahren. Was geht es uns doch heute gut! Wir sollten das mehr zu schätzen wissen. Füllen wir die Lücke zwischen den letzten Wurzeln bis zu den ersten grünen Wildkräutern doch mit Wintergemüse und eingewecktem Obst, statt zu Tomaten aus Marokko, Süßkartoffeln aus China, Blaubeeren aus Peru oder Pflaumen aus Chile zu greifen.
Was bei mir auf den Tisch kommt? Das seht Ihr in den nächsten Tagen. In jedem Fall Wintergemüse!
