Hollerblüten

Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) hat bereits vor einiger Zeit zu blühen begonnen – Signal für den Start in den Frühsommer. Wer die Blüten für Sirup, Tee oder Kücherl ernten möchte, sollte eine warme, sonnige Phase abwarten. Denn die Blüten in den Schirmrispen sollen deutlich stauben, also viel Blütenstaub enthalten. Nur dann ist die beste Qualität garantiert. Und bitte vor der Verarbeitung nicht waschen, sonst bringt man sich um Duft und Geschmack. Besser die Blütenstände auf ein Tablett ausbreiten, locker mit einer Zeitung abdecken und eine Viertelstunde warten. Alle kleinen Krabbeltierchen haben sich dann „verflüchtigt“. Ausgenommen Läuse, aber besetzt mit solchen sollte man ohnehin Holunder nicht ernten.

Schon gewusst, dass Holunderblüten auch Heuschnupfen verursachen können? Leider. Für Beschwerden reicht es, wenn nur 10-50 Pollenkörner auf die Nasenschleimhaut gelangen.

Ein ausgewachsener Holunderstrauch produziert den Blütenstaub aber in ungeheuren Mengen: Pro Blüte um 50.000 Körnchen! Rechnet man 1000 Blütenschirme zu je 1000 Einzelblüten, verstaubt so ein Holunderbusch locker 50 Milliarden Pollenkörner. Und wäre jedes so groß wie ein Sandkorn, dann ließen sich damit fast 20 Badewannen füllen. Frau Holle sei Dank, dass der Blütenstaub so winzig ist, nur rund 18 μm (Millionstel Meter) klein. Der Durchmesser eines menschlichen Haares beträgt etwa 70-80 Mikrometer, Frischhaltefolie hat eine Stärke von etwa 12 Mikrometer.

Und dann gibt es nur wenige, die den Blütenstaub sammeln, die meisten Insekten kümmern sich gar nicht darum. Macht aber nichts, wenn keine Bestäuber kommen, Holunder ist selbstbefruchtend, mit Früchten ist dennoch zu rechnen.

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