Gladiolen-Glück

Schwerter zu Pflugscharen, Frieden durch Abrüstung – das ist ein großer Menschheitstraum, das sollte unser aller Bestreben sein. Nehmen wir uns die Pflanzenwelt vor, dann scheint das schon gelungen, jedenfalls im übertragenen Sinn. Die Sumpfsiegwurz oder Sumpfgladiole (Gladiolus palustris) trägt nicht von ungefähr in ihrem botanischen Gattungsnamen Gladiolus den lateinischen Begriff Schwert (gladius) in sich – ihre Blätter sind schwertförmig, bleiben aber stumpf und nehmen niemandem das Leben. Im Gegenteil, solches Laub ernährt mittels Photosynthese höchst friedfertig wundervolle Blüten.
Magentafarben reihen sie sich an einem steifen Stängel übereinander der Sonne entgegen, weshalb man die streng geschützte Pflanze aus der Familie der Iris- oder Schwertliliengewächse auch Himmelsleiter nennt. Wenn man dann – wie Kräuterpädagogin Simone Braun voller Entdeckerfreude – solche Wiesen findet, wo die floralen Juwelen zuhauf blühen, da hüpft einem sofort das Herz vor Glück, da empfindet man unweigerlich tiefe Naturverbundenheit. Da wird man ganz friedlich!
Die Pflanze wurde in Anhang II und Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie aufgenommen. Das bedeutet, dass alle EU-Staaten für sie Schutzgebiete ausweisen und dafür Sorge tragen müssen, dass die Bestände strikt geschützt werden, jegliches absichtliche Pflücken, Sammeln, Abschneiden, Ausgraben oder Vernichten von Exemplaren in der Natur verboten wird.

Wer mehr zu den Sumpfgladiolen wissen möchte, die Bayerische Staatsregierung hat ein Merkblatt zum Artenschutz veröffentlicht: Sumpfgladiole.

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