In der Weihnachtspflanzerei gibt es nur wenige Gewächse, die das Wort Weihnachten im Namen tragen. Ausgerechnet ein Kaktus ist darunter, den wir doch viel eher in eine Wüstenei verorten, als dass er bei uns unterm Weihnachtsbaum blüht. Aber nicht jeder Kaktus stammt aus Wüstengebieten, es gibt auch in den Regenwäldern Vertreter dieser Pflanzengruppe. Die wachsen sogar epiphytisch, also auf Bäumen aufsitzend.

Zu denen zählt der Weihnachtskaktus, auch Winterkaktus, Christkaktus oder Christröschen genannt, in Amerika Thanksgiving Cactus.

Botanisch gehören die vielen Varianten, die Floristen und Gärtnereien um diese Zeit anbieten, zu Schlumbergera truncata. Mit dem Gattungsnamen wird dem französische Frédéric Schlumberger (1823–1893) gedacht, der eine große Kakteensammlung besaß.

Der Artzusatz truncata bedeutet gestutzt, das erklärt sich beim Anblick der gegliederten Triebe, die flach und verbreitert sind und statt Blättern die Photosynthese übernehmen.

Nicht nur, dass die Blütezeit aus dem Rahmen fällt, die Blühdauer erstreckt sich oft über viele Wochen. Jede einzelne Blüte – elegant wie ein Kolibri (Kolibris bestäuben übrigens diese Kakteenarten im brasilianischen Regenwald) – bleibt etwa eine Woche lang geöffnet, aber es kommen viele Knospen nach, so dass man insgesamt durchaus 6-8 Wochen Freude hat.

Und das alle Jahre wieder! Denn der Weihnachtskaktus ist keinesfalls eine Wegwerfpflanze, sondern kann einen jahre-, sogar jahrzehntelang begleiten.

Weihnachtskakteen – lustig, lustig, tralalalala!