Maigewächse zum Essen

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus – das lässt sich überall beobachten. Maigrün leuchtet das frische Grün von den Zweigen und verwandelt nicht nur den Wald in ein Frühlingsparadies. Besonders faszinierend: die Maibuchen.

Damit sind sowohl Rotbuche (Fagus sylvatica) wie Hainbuche (Carpinus betulus) gemeint. Das zarte, weiche Mailaub beider Baumarten schmeckt nie besser als jetzt zum Austrieb. Und nicht nur von den Buchen, sondern auch von zahlreichen weiteren Bäumen wie Ulmen (Ulmus) oder Linden (Tilia) lässt sich das junge Blattwerk kulinarisch nutzen. Besonders beliebt sind die hellgrünen Spitzen von der Fichte (Picea abies), der so genannte Maiwuchs, im Dialekt auch Maiwipfel oder Maisprossen genannt.

Nicht die Blätter, sondern eher die Blüten holt sich mancher für ausgefallene Getränke oder Backwaren von der Traubenkirsche (Prunus padus), die entsprechend ihrer Blütezeit bisweilen Maibaum oder Maienbusch genannt wird. Die Bezeichnung Maikäferblüh trägt sie, weil sich an ihr – wie an anderen Bäumen – die Maikäfer schadlos halten. Die wiederum wurden früher abgesammelt, entweder den Hühnern als Kraftfutter vorgeworfen oder der Familie selbst aufgetischt, etwa als Suppe, noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts Standard in vielen deutschen und französischen Küchen.

Lange Tradition in vielen Regionen haben Maisalat und Maikönig. Nein, keine alten Sorten von Kopfsalat, sondern schlichtweg Löwenzahn (Taraxacum officinale) und Bärlauch (Allium ursinum). Keinesfalls fehlen darf der Maitrank, angesetzt mit dem Maikraut. Das Maikraut schlechthin ist natürlich der Waldmeister (Galium odoratum), ohne den die berühmt-berüchtigte Bowle zum Tanz in den Mai undenkbar bleibt. Aber Maikraut gilt auch für den Giersch (Aegopodium podagraria), und aus dem lässt sich gleichermaßen ein belebendes Getränk „zaubern“, mit dem eine bezaubernde Maistimmung schon garantiert ist.

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