Eine meiner Lieblingspflanzen auf der Fensterbank: das Flammende Käthchen (Kalanchoë blossfeldiana). Wird häufig auch schlicht als Kalanchoë bezeichnet. Das e mit dem Zweipunktakzent, dem Trema, zeigt an, dass o und e getrennt gesprochen werden, also Ka-lan-cho-e. Ursprünglich gab es das Dickblattgewächs nur mit roten Blüten, und weil es fleißig blühte, gleichzeitig völlig anspruchslos war, erhielt es den Namen Flammendes Käthchen. Heute umfasst die Palette viele bunte Blütenfarben (außer Blau), zusätzlich auch verschiedene Blütenformen von einfach bis gefüllt.
Nicht zaudern, zugreifen!

Die Blattsukkulente wird gerade vielfach angeboten. Das liegt an ihrer Eigenschaft, nur in der Zeit der kurzen Tage Blüten anzusetzen. Und sicher auch daran, dass sie robust und sehr gut haltbar ist, selbst bei ruppiger Behandlung und mangelnder Pflege in jedem Discounter lange ansehnlich und damit verkaufsfähig bleibt. Meistens gibt es sie für kleines Geld – da greife ich gerne zu, am besten gleich mehrmals. Die Pflanzen gehen selbst bei einem Transport bei Januartemperaturen nicht ein. Zuhause kann ich sie in einer Schale zusammenstellen, in einzelnen Töpfchen arrangieren oder auch neu in einen schmalen Kasten umpflanzen. Schon entsteht ein farbintensives Blütenensemble, das so richtig Laune macht und graue Winterstimmung vertreibt.
Behalten, nicht wegwerfen!

Es blüht und blüht und blüht, das Flammende Käthchen. Wochenlang. Dafür braucht es nur Licht, etwas Wasser und ein paar lobende Worte. Und wenn das Käthchen dann doch einmal verblüht ist, was sich durch Ausputzen der verwelkten Blüten hinauszögern lässt, dann bloß nicht wegwerfen. Eine Katze entsorgt man doch auch nicht, wenn sie mal nicht mehr schnurrt – warum geht man dann mit lieb gewordenen Zimmerpflanzen plötzlich so rüde um? Nicht zu vergessen, dass Kalanchoen sich ganz leicht weiterziehen lassen und immer wieder blühen können.
Gibt viel, verlangt wenig

Also das Käthchen etwas stutzen, verblühte Triebe herausschneiden, eingetrocknete Blätter entfernen. Mit einer kleinen Portion Flüssigdünger füttern und verhalten gießen. Vielleicht auch mal umtopfen in Kakteenerde, wenn der Topf im Verhältnis zur Pflanze allzu klein geworden ist. Gerne an einen anderen Platz stellen, im Sommer sogar nach draußen. Und bis zum Herbst warten, wenn die Tage wieder kürzer werden. Fällt die Tageslänge unter 12 Stunden, dauert es meistens nicht lange – schwupps, sind neue Blütenknospen da.

Käthchen? Bei mir bekommen die Pflanzen schon mal andere Namen: Gertrud, Lisbeth, Annamirl… So werden sie mir besonders liebe Freundinnen, von denen trennt man sich dann ungern.