Nicht jedermanns Liebling: Disteln. Stachelige Ungetüme, unnützes Unkraut, hässliche Störenfriede. Ich finde Disteln phantastisch. Bewundernswert. Bestechend.
Schon mal an Acker-Kratzdisteln (Cirsium arvense) geschnuppert? Was für ein Honigduft. Schon mal geschälte Stiele von Lanzett-Kratzdisteln (Cirsium vulgare) geknabbert? Welch ein Wohlgeschmack nach Artischocke. Schon mal Blätter von der Kohl-Distel (Cirsium oleraceum) genascht? Fein wie Kohlrabi. Schon mal die Fruchtstände gestreichelt? Weicher als Watte.
Und dann erst die Stieglitze oder Distelfinken, was die für eine Freude an diesen Gewächsen haben! Wer keine Disteln duldet, macht diesen Vögeln mit ihrem bunten Gefieder das Leben schwer. Die brauchen Distelsamen als Nahrung. Noch gilt der Distelfink nicht als gefährdet, doch sind die Bestände in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen. Wenn Distelfinken in der Landschaft immer weniger Futter wie Disteln finden, weil diese Pflanzen vehement bekämpft werden, dann können wir sie doch im Garten wachsen lassen…