Das haben wir alle bitter nötig: Bitterstoffe. Ein Gutteil unserer körpereigenen Abwehr ist im Darm lokalisiert. Abwehrzellen im Darm leisten wertvolle Dienste, um gesund zu bleiben, um Krankheitserreger, Gifte und Schadstoffe auszuscheiden und auch wieder gesund zu werden. Wer Bitteres trinkt oder isst, kurbelt das Immunsystem gleich auf mehreren Wegen an, denn nicht nur unsere Zunge, unser Gaumen und der Darm reagieren darauf. Bitter wird auch mit Nase, Nasennebenhöhlen, mit der Lunge wahrgenommen, sogar die Harnblase und das Herz reagieren darauf. Bitteres kann uns in jeder Lebenslage helfen – denn es sorgt auch für gute Stimmung. Bitterstoffe im täglichen Essen sind nicht nur laut dem Institut für Welternährung gerade jetzt angesagt.
Statt Nahrungsergänzungsmitteln
Radicchio, Rucola, Chicorée, Endivien, Artischocke, Grapefruit – alle sind als Bitterstofflieferanten bekannt. Doch gar so viel Bitteres enthalten sie nicht mehr, es wurde nämlich herausgezüchtet. Weil wir ja lieber süß und mild essen. Keiner muss auf spezielle Präparate mit Bitterstoffen zurückgreifen. Wer sich Gutes tun möchte, greift zu den wahren Bitterstoff-Helden: Wildkräuter. Je nach Saison immer wieder ein anderes Sortiment. Gerade gibt es Löwenzahn, den starken Max von der Wiese. Blätter sowie Knospen und Blüten lassen sich auf vielerlei Art ins Essen integrieren. Wer eine Bitterstoffkur machen möchte: Jeden Tag einen hohlen Stängel essen – und das eine ganze Woche lang, oder auch zwei. Keine Sorge vor dem Milchsaft. Der ist nicht giftig, vor allem nicht in dieser Menge – erst nach übermäßigem Verzehr müsste man mit Bauchschmerzen rechnen.
Für die Leichtigkeit des Seins
Obwohl es noch immer blühende Löwenzähne gibt, meistens überwiegen in den Wiesen schon die Pusteblumen. Aber deren Stängel eignen sich genauso für eine Bitter-Therapie, vielleicht sogar noch besser. Bevor der Löwenzahnstiel im Mund verschwindet, alle Fallschirme wegpusten! Denn beim Pusteblumen-Pusten darf man sich etwas wünschen – Corona verschwinde! Wir husten dir was…