Vogelmiere – grünes Wunder

Grüne Kräuter ess ich gern, Miere noch viel lieber! Das anspruchslose Kräutlein Vogelmiere (Stellaria media) wächst schier das ganze Jahr über. Selbst unter einer Schneedecke gedeiht es munter. Es ist aber nicht nur ein Ausbund an Zähigkeit und Wuchsfreude, Vogelmiere gehört zu den wahren Küchenkönnern.

So schön grün

Schon eine gute Handvoll dieses potenten Pflänzchens deckt den Tagesbedarf an Eisen, Kalium und Vitamin C – ein echter Küchenheld dank solcher Werte. Und schmecken tut die Vogelmiere! Ganz mild, nach knackigen Erbsen, zarten Maiskörnern – ein richtiger Küchenliebling. Die sattgrüne Farbe bringt Frische, macht den Teller zum Gemälde und dem Gast Appetit: ein super Küchenstar.

So schön vielseitig

Vogelmiere eignet sich mit ihren adretten Blättchen perfekt zum Garnieren. Aber bloß nicht darauf beschränken, denn Vogelmiere bereichert Salate, krönt Süppchen, verfeinert Gemüse, verleiht Eierspeisen das gewisse Etwas. Vogelmiere für Pesto, Vogelmiere im Smoothie, Vogelmiere als Füllung in Ravioli und Krapfen. Aber auch für die Patisserie ist Vogelmiere ein Wunderkraut, als Eis oder Mousse, erfrischend in Kombination mit Limette, kontrastreich mit Banane oder Birne, aufregend mit Kaffee und Kakao. Nicht genug des Lobes: Vogelmiere eignet sich hervorragend als grüne Speisefarbe! Dafür fein hacken, mit wenig Wasser pürieren oder in der Zentrifuge entsaften, schon erhält man knallgrünes Konzentrat (lässt sich portionsweise auch gut tiefkühlen). Kartoffelpüree oder Polenta, Biskuitteig oder Quarkcreme, dank Vogelmierensaft wird’s grün.

So schön frisch

Vogelmiere ist derzeit absolut angesagtes Gourmet-Bouquet in vielen Sterneküchen. Traditionell kam sie immer schon auf den Tisch, meistens als frisches Grün obenauf gestreut oder hinein gemischt. Holen wir die Vogelmiere wieder ins Licht der Küchenkünste. Aber seid zärtlich zu dem zarten Kraut, große Hitze und langes Kochen quittiert die Vogelmiere mit Verlust von Aroma und Farbe.

Ihr habt keine Vogelmiere im Garten, im Kräuterbeet? Macht nichts, Vogelmiere lässt sich ganz einfach wie Kresse in Töpfchen ziehen, im Blumenkasten kultivieren, im Gewächshaus antreiben – sogar Saatgut bekommt man, wenn auch weniger in der Küchenkräuterabteilung als vielmehr im Zoobedarf. Nicht von ungefähr heißt die Vogelmiere auch Vögerlsalat, Gänsegras, Zeiserlkraut. Früher schickte man die Kinder, die kleinen Polster der Vogelmiere zu holen und damit Hühner und Gänse zu füttern. Das Federvieh stürzte sich begierig über die frische Kost. Oder fragt mal beim lokalen Gärtner nach. Der wird dankbar sein, wenn man ihm sein „Un-Kraut“ abnimmt.

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