Veggie-Day

GemueseDonnerstag, da soll es nach Vorstellung der Grünen bald nur noch vegetarische Kost geben – war dafür nicht früher mal der Freitag zuständig? Prinzipiell eine gute Sache, so dachte ich zuerst. Wenn das den Fleischkonsum mal einschränkt. Aber nach längerem Überlegen bin ich doch nicht mehr dafür. Jedenfalls nicht, wenn es als order per mufti geschieht.

Donnerstag – fleischlos – vegetarisch. Vorgeschrieben von oben. Was kommt als Nächstes? Kräutertee-Montag? Weil Kräutertee doch so gesund ist – hört bloß auf mit all den Pyrrolizidinalkaloiden. Bier-Dienstag, weil Bier schließlich dem Reiheitsgebot unterliegt und als bestes isotonisches Getränk nach dem – ebenfalls von oben verordneten (???) –  Jogging gilt (und was ist mit Alkohol)? Milch-Mittwoch – um die Milchbauern zu unterstützen und Osteoporose vorzubeugen? Suppen-Samstag – das gab es doch auch schon mal, oder? Und was kommt am Sonntag?

Ich würde gerne frei entscheiden, was ich wann zu mir nehme. Veggie-Day kann dann doch auch mal Montags sein. Oder gleich dreimal die Woche. Oder Vegan-Day am Samstag. Dennoch, mindestens zum Nachdenken über die ganze Sache hat der Vorstoß ja angeregt. Danke dafür. Ich spreche ausdrücklich mein Lob aus.

Mir hätte besser gefallen, wenn man mal mehr für vegetarische Küche in den vielen Gasthöfen und Restaurants täte. Den Köchen und Wirten beibringt, dass vegetarisches Essen nicht immer nur aus einem Salatteller (mit Putenstreifen? wird man tatsächlich gefragt, wenn man vegetarisch bestellt) oder einer Gemüseplatte (mit viel dicker Hollandaise) bestehen muss. Dass es im Biergarten mehr als nur Radi als fleischlose Alternative geben kann. Und noch wichtiger: Dass in den Haushalten wieder mehr selbst gekocht wird, und zwar auch vegetarisch!

Ab und zu ein Stück Fleisch, darf aber auch ruhig sein…

Selber nachdenken. Artikel zum Nachlesen z.B. hier:

Spiegel online

Stern

Zeit

2 Gedanken zu „Veggie-Day“

  1. Liebe Karin, ich denke, das ist mehr eine Marketingstrategie der Grünen – so kurz vor der Wahl. Da kommt man in die Medien und ins Gespräch.
    Einen Tag in der Woche vegetarisches Essen in den Kantinen … warum nicht jeden Tag eine vegetarische Variante? Das würde Sinn machen! Ich bin zwar auch Fleisch- und Wurstesserin, liebe aber Salat und Gemüse. Hab ich dir schon das Rezept für Kohlrabi-Carpaccio verraten? Oberlecker!
    Heiße Grüße vom Ammersee
    Renate

    Antworten
  2. Wir essen ohnehin mehrmals in der Woche fleischlos, aber in Kantinen kann man das meistens echt vergessen. In Restaurants meistens auch. Wie Karin schon sagt, im Zweifelsfall wird über irgendein übles Gemüsegemisch eine fette Hollandaise gekippt und dann ist das vegetarisch. Das hat sich seit 20 Jahren nicht geändert! Bleibt einem nur, auf Beilagen auszuweichen (und da wird man oft komisch angeguckt bzw. das ist nicht im Konzept vorgesehen). Wenn man vegetarisch kochen will, muss man mehr Phantasie entwickeln als wenn ein Stück Fleisch mit etwas Drumherum auf dem Teller liegt. Und da setzt es offenbar bei vielen Kantinen- und auch Restaurantköchen aus.

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