Garten: Wärme gesucht

Kranz mit LampionblumenEs wird winterlich, da zieht man sich gerne in die warme Stube zurück. Auch so manche Pflanze möchte gerne den Standort wechseln. Und dann was Warmes, eine cremige Suppe, aus Pastinaken mit Walnüssen. Meine wöchentlichen Gartentipps – auch auf br.de.

Pflanze der Woche:
Lampionblume
Die Kürbislaternen haben ausgedient, die Martinszüge sind schon um, trotzdem leuchten im Garten noch Lampions. Es sind die Früchte der Blasenkirsche (Physalis alkekengi), nicht von ungefähr als Lampionblumen bekannt. In den grell orangefarbenen, papierartigen Hüllen stecken hellrote, kirschgroße Früchte. Diese sind manchmal süß, bisweilen bitter. In kleinen Mengen darf man sie ruhig schnabulieren. Lampions über die Kerzchen einer Lichterkette gestülpt, fertig ist eine ganz besondere Dekoration.

Bauernregel:
Wie das Wetter um Kathrein (25.11.),
wird auch der nächste Hornung (Februar) sein.

Dahlien einwinternAsylbewerber
Durch Nachtfröste sind Dahlien, Gladiolen, Indisches Blumenrohr und Montbretien ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Draußen herrscht jetzt für diese Gewächse feindliche Stimmung. Deren unterirdischen Teile werden bald schon vom Bodenfrost bedroht. Also gewährt man den tropischen Grazien Asyl im Haus. Triebe bis auf Handbreite wegschneiden, Knollen aus dem Boden holen, Erde abschütteln, beschriften und in Zeitungspapier, Sand oder Sägespäne hüllen, in Kisten schichten und frostfrei, aber kühl im Keller, in der Garage oder im Schuppen einlagern. Indisches Blumenrohr darf im Kübel bleiben.

HanfpalmeWärmestubenbedürftige
Nicht mehr nur die Nächte sind schon ganz schön frisch, auch tagsüber bleibt es jetzt kühl. Da fröstelt es auch die robusten Kübelpflanzen wie Zitrusbäumchen, Oleander, Lorbeer oder Hanfpalmen. Sie brauchen zumindest ein geschütztes Nachtquartier – oder man räumt sie gleich ins Haus. Hell und kühl wollen sie dort stehen.

WeihnachtssternWeihnachtsboten
Neben Tannen sind es wohl die beliebtesten Pflanzen in dieser Zeit: Weihnachtssterne. Damit sie lange Freude machen sollte man beim Einkauf darauf achten, dass die Blütenknospen – das sind die kleinen Kügelchen inmitten der farbigen Hochblätter – noch geschlossen sind. Packen Sie die Weihnachtssterne zum Transport nach Hause sorgsam ein, Kälte und Zugluft bekommt ihnen gar nicht. Lassen Sie auch Pflanzen stehen, die im Freien zum Verkauf angeboten werden. Einige Tage später werfen diese garantiert ihre Blätter ab.

KomposterKompostabdecker
Aus den Gartenabfällen wird durch Kompostierung beste Erde, wenn die Bedingungen für die Verrottung ideal sind. Jetzt ist es wichtig, auf die richtige Feuchtigkeit zu achten. Kompost sollte sich anfühlen wie ein nasser, ausgedrückter Schwamm. Wenn kühle Tage die Verdunstung herabsetzen, viel Niederschläge fallen und der Kompost zu vernässen droht, sollten Sie Ihre Kompostmiete abdecken. Dafür können Sie Stroh, Laub, Sackleinen oder auch Vlies verwenden. In jedem Fall muss das Material luftdurchlässig sein, damit es nicht zu Fäulnis kommt.

Pastinakensuppe mit karamellisierten NuessenGartenrezept
Pastinakensuppe mit karamellisierten Nüssen
Die wahren Schätze des Sommers holt man aus der Erde: Wurzelgemüse wie Pastinaken. Und daraus eine Suppe, herrlich wärmend und fein abgerundet mit süßen Nüssen und würzigem Thymian.
Zutaten für 4-6 Personen:
1 Zwiebel
500 g Pastinaken
1 Gelbe Rübe
2 Äpfel
1 EL Butter oder Pflanzenöl
1,5 l Gemüsebrühe
100 g Sahne
Salz, Pfeffer, Muskat, eventuell Curry
100 g Nüsse (Walnüsse oder Maroni)
30 g brauner Zucker
2 Zweige Thymian
Zwiebel, Pastinaken, Gelbe Rübe und Äpfel schälen und würfeln. Alles im Fett ein paar Minuten dünsten. Brühe angießen, aufkochen und zugedeckt 15-20 Minuten köcheln lassen, bis alles weich ist. Das Gemüse pürieren. Sahne unterrühren, Suppe mit den Gewürzen kräftig abschmecken. Auf tiefe Teller aufteilen.
Nüsse grob hacken. In einer Pfanne den Zucker schmelzen, die Nüsse zugeben und karamellisieren. Auf die Suppe geben. Thymianblättchen von den Stielen streifen und die Suppe damit bestreuen. Zur weiteren Garnierung mit Pfeffer oder Curry bestäuben.

4 Gedanken zu „Garten: Wärme gesucht“

  1. Guten Abend, das ist ein sehr schöner Beitrag und das Rezept werde ich auf alle Fälle ausprobieren. Ich habe mir einen geschlossenen Komposter im frühen Herbst gekauft. Gibt es hier auch etwas, das ich beachten sollte?

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    • Beim Schnell- oder Thermokomposter, der aus einem geschlossenen Gehäuse mit Lüftungssystem besteht, muss man den Winter über nichts weiter tun, als auf warme Tage zu hoffen. Ist es zu kalt, stoppt die Rotte einfach. Und kommt wieder in Schwung, wenn es wärmer wird. Anders als beim offenen Kompostsilo wird hier kein Schutz vor Vernässung erforderlich.

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  2. Der Kompost auf dem Bild ist aber ziemlich klein. Was macht ihr, wenn ihr mal viele Grünabfälle habt? Ruft ihr den Containerdienst oder fahrt ihr die Grünabfälle selber zu einer Sammelstelle?

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    • Der Behälter ist riesig! Reicht völlig – außerdem ist das nicht der einzige. Wer eine geregelte Kompostwirtschaft betreiben möchte, hat zwei, besser drei Behälter. Sämtliche Grünabfälle bleiben bei mir im Garten und werden verwertet.

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