Garten: Samen- und Schädlings-Check

Der Garten erwacht, wie auch die Kübelpflanzen im Winterquartier. Sie wollen nach draußen. Doch vorher brauchen sie noch eine Schädlingskontrolle: Spinnmilben, Schild- und Blattläuse lauern jetzt auf ihren Einsatz. Meine wöchentlichen Gartentipps – auch auf br.de.

Vorboten des Frühlings:
• Schneeglöckchen und Krokusse schieben sich aus der Erde.
• Zaubernüsse öffnen ihre bizarren Blüten.
• Bei Schwarzerle, Haselnuss und Salweide schwellen die Kätzchen.

Bauernregel:
Kommt der März wie ein Löwe, so geht er wie ein Lamm;
kommt er wie ein Lamm, dann geht er wie ein Löwe.

Zur Saat alles parat?
Die Tage sind wieder lang genug, dass man so allmählich mit der Aussaat auf dem Fensterbrett beginnen kann. Paprika, Auberginen, Kohlrabi, Lauch und Salate können Sie schon vorziehen. Bevor Sie loslegen, prüfen Sie, ob alle Utensilien zur Hand sind: Saatschalen, Töpfchen, Multitopfplatten oder andere Gefäße, z.B. Eierschachteln, Joghurtbecher. Eine hochwertige Aussaaterde, keinesfalls aufgedüngte Blumenerde. Minigewächshaus oder Abdeckhauben, damit die Saat schön warm und feucht steht. Keimfähiges Saatgut. Brettchen, um die Erde anzudrücken, und Sprühflasche, um die Erde zu befeuchten. Eventuell eine elektrische Heizmatte, um die Saaten von unten zu wärmen.

Keimprobe
Taugt das Saatgut aus alten Beständen noch? Das lässt sich leicht mit einer Keimprobe testen. Ein paar Samen dafür in einem tiefen Teller auf feuchtes Küchenpapier betten, den Teller mit Klarsichtfolie überspannen. Warm aufstellen, ab und an lüften, nicht austrocknen lassen. Je nach Keimdauer der Saat erscheinen nach wenigen Tagen bis drei Wochen die feinen Sämlingswurzeln. Wenn die Hälfte der Samen noch keimt, können Sie das Saatgut noch verwenden, säen Sie dann einfach etwas dichter als gewohnt. Gehen weniger als die Hälfte der Samen auf, lohnt sich die Aussaat nicht mehr.

Beete vorbereiten
Wo der Boden bereits offen, also von der Sonne gewärmt, nicht mehr in der Tiefe gefroren und abgetrocknet ist, kann die Vorbereitung für die Aussaat und Bepflanzung erfolgen. Ideal zur Lockerung, zur Vordüngung und zur Humusanreicherung ist es, wenn man einen mit Sauzahn oder Krail die Bodenoberfläche mehrmals gut belüftet. Dabei auch gleich Unkraut entfernen. Falls nötig, kann Dünger oder Bodenverbesserungsmittel, z.B. Kompost, mit eingearbeitet werden.

Kontrolle ist gut
Kübelpflanzen im Winterquartier sollten Sie jetzt mit besonders kritischen Blicken kontrollieren: Spinnmilben oder Blattläuse schnell bekämpfen, denn im Nu sind aus wenigen Tierchen ganze Heerscharen geworden. Im Zweifel stark befallene Triebe abschneiden und entsorgen. Wenn Sie Oleander jetzt heller und etwas wärmer stellen, haben Sie beste Chancen, dass er bereits ab Juni blüht. Canna und Begonien können Sie bereits wieder in frische Erde topfen. Zitrusgewächse sollten Sie bereits wieder mild düngen – verwenden Sie dazu einen Dünger mit möglichst wenig Phosphor.

Schildläuse an Lorbeer

Blattläuse an Primel

Gartenweisheit
“Betrete nie das Gartenland, solange die Erde an deinen Schuhen kleben bleibt.”
Stimmt. Vor allem jetzt sollte man sich daran halten. Oft ist der Boden nach der strengen Frostperiode im Februar in der Tiefe noch gefroren. Die Krume ist noch sehr nass. Jetzt schadet eine Bearbeitung der Beete mehr als dass sie nutzt. Dafür gibt es eine weitere Gartenweisheit: „Säst Du im März zu früh, ist’s oft vergebene Müh!“ Die Märzsonne muss die Erde erst richtig aufwärmen, eine laue Erstfrühlingsluft die Oberfläche abtrocknen, bevor man mit der Bestellung der Beete beginnen kann.

3 Gedanken zu „Garten: Samen- und Schädlings-Check“

  1. Huhu!

    Habe mir mal deinen Beitrag durchgelesen. Sind ein paar gute Tipps dabei, vor allem für eine blutigen Anfänger, wie mich 🙂
    Aber eine Frage hätte ich da noch: Was sind bitte Zaubernüsse? Das klingt niedlich und mysthisch zu gleich und ich bin gespannt auf die Auflösung!

    Liebe Grüße

    Pia

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    • Zaubernüsse (englisch: witch hazel) heißen botanisch Hamamelis. Die Blätter der Sträucher oder kleinen Bäume ähneln denen unserer heimischen Haselnuss. Ihre Früchte, kleine Nüsse, reifen erst im Frühjahr, zusammen mit den neuen Blüten. Diese sehen wie kleine Quasten aus und blühen bereits im Nachwinter auf. Gerade stehen Zaubernüsse in voller Blütenpracht, meistens leuchtend gelb, aber auch rötlich, kupftig, bronzefarben. In vielen Gärten, in Parks.
      Siehe auch unter wikipedia –> Zaubernuss

      Antworten
  2. Hallo Karin,

    wie immer vielen Dank für die vielen Tipps! Ich habe letztes Wochenende im Garten mal nach dem Rechten geschaut und meinen Frühbeetkasten neu eingerichtet, so richtig mit Pferdemist. 🙂 Jetzt warte ich drauf, dass die Märzsonne wirklich endlich richtig durch kommt und dass ich loslegen kann. Auf der Fensterbank sprießen ein paar einzelne Tomaten und Blümchen. Und um mich richtig für den Frühling zu motivieren, habe ich mir heute eine Schlüsselblume gekauft. 🙂

    Sonnige Grüße
    von Doris

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