Garten: Damit sich was tut

Zimmerlinde BluetenKostbar sind sie, Blüten. Kostbar schmecken sie, die Sprossen. Gerade im Winter, und der lässt sich anscheinend mal ein wenig blicken. Aber das stört einen fröhlichen Gärtner nicht, im Gegenteil. Meine wöchentlichen Gartentipps – auch auf br.de.

Pflanze der Woche:
Zimmerlinde
Während die Linden draußen trotz des wenig winterlichen Winters in der Winterruhe verharren, feiert eine „Linde“ im Zimmer fröhliche Blühzeit. Die Zimmerlinde (Sparrmannia africana) mit den großen lindenförmigen Blättern kommt aus Südafrika, und auf der Südhalbkugel herrscht um diese Zeit Hochsommer. Das steckt dem Gehölz tief in den Genen, also zeigt sie jetzt ihren so kostbar wirkenden Flor. 1790 als Exot eingeführt, um 1900 als repräsentative Pflanze in herrschaftlichen Häusern weit verbreitet und noch vor wenigen Jahrzehnten eine beliebte Zimmerpflanze, trifft man sie heute kaum noch an. Die Zimmerlinde wünscht es sehr hell, aber kühl um 10 °C. Solche Verhältnisse gibt es nur selten im modernen Wohnumfeld, ein Wintergarten ist optimal.

Bauernregel:
Was dem Januar an Schnee gefehlt,
oft der weiße März erzählt.

Keimlinge MungbohnenDamit was sprießt
Auch wenn es draußen viel zu mild für einen echten Winter war, so richtig sprießen will es dann doch nicht. Dafür sind die Tage noch zu kurz. Trotzdem kann man doch schon mal mit dem Gärtnern beginnen: Ziehen Sie doch Sprossen auf der Fensterbank. Ein Gurkenglas genügt als Gefäß. Eine kleine Menge Samen von Alfalfa, Brokkoli, Linsen, Mungobohnen, Adzukibohnen, Kichererbsen, Bockshornklee oder anderen Saaten aus dem Fachhandel ins Glas geben. Sie dürfen gerade den Boden bedecken. Mit lauwarmem Wasser übergießen, Deckel aufschrauben, in den man vorher mehrere Löcher gebohrt hat. Nach 4-5 Stunden Einweichzeit das Wasser abgießen, das Glas mit den gequollenen Samen an einen warmen, hellen Ort stellen. Täglich zweimal, morgens und abends, die Samen mit frischem Wasser durchspülen, Nässe gut abtropfen lassen. Nach ein paar Tagen erscheinen die Keimwurzeln – fertig ist die erste Ernte.

Bespruehen ZimmerpflanzenDamit was grünt
So langsam merkt man es den Pflanzen auf der Fensterbank an, dass doch Winter ist. Viele von ihnen bekommen braune Blattspitzen, bei manchen trocknen ganze Blätter von den Rändern her ein. Das sind deutliche Signale, dass die Luft zu trocken ist. Wir Menschen leiden bei mangelnder Luftfeuchte auch, die Haut wird rau und schuppt sich. Feuchtigkeit hilft, bei Zimmerpflanzen natürlich nicht in Form von Cremes und Lotionen, sondern durch häufiges Besprühen. Aber nur mit kalkfreiem, zimmerwarmem Wasser!

Verbene und PetunieDamit was blüht
Kaum werden die Tage länger, ist es schon wieder Zeit für die ersten Aussaaten. Die Samen von Petunien, Begonien, Ziertabak, Verbenen, Leberbalsam sowie Geranien müssen jetzt schon ausgebracht werden, weil sie eine sehr lange Entwicklungszeit haben. Wer zeitig sät, kann sich schon zu Sommerbeginn auf üppige Blüten freuen. Damit die Samen schnell keimen, über Nacht in lauwarmem Wasser oder Kamillentee einweichen. Im Minigewächshaus, am besten über der Heizung oder mit einer Heizmatte aufgestellt, keimt die Saat bei rund 20 °C innerhalb von einer Woche.

Gartenzitat
„Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.“
Dieter Kienast (1945-1998), Schweizer Landschaftsplaner und Professor am Institut für Landschaft und Garten der Universität Karlsruhe, hat die moderne Landschaftsarchitektur entscheidend geprägt, indem er Ästhetik und Ökologie harmonisch zu vereinen suchte. Neben unzähligen Gärten und Parks entwarf er z.B. die Allee der Vereinigten Bäume für die EXPO Hannover.

1 Gedanke zu „Garten: Damit sich was tut“

  1. Hallo Frau Greiner!
    Bei dem Artikel von der Zimmerlinde fiel mir mein alter Arbeitskollege wieder ein. Dieser hatte eine Frau die hieß Roselinde. Wenn wir zusammen Feierabend hatten, sagte er oft: jetzt geht er heim zu seiner Zimmerlinde, ( damit war natürlich seine Frau gemeint, die zu der Zeit
    nur im häuslichen Bereich arbeitete).
    Herzl. Grüße Martha Feuchter

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