Das famose Lavendelöl

Das blaue Duftwunder

Jeden Winter wieder dasselbe Problem. Kaum wird geheizt, kriegen die Zimmerpflanzen Besuch. Besuch von überaus lästigen Gästen wie Spinnmilben, Blattläusen oder Thripse, die sich an ihren jungen Trieben, an zarten Blättern und frischen Knospen schadlos halten. Und überhaupt keinen Respekt kennen – sie gehen erst, wenn die Pflanzen völlig ruiniert sind und ihr grünes Leben aushauchen. Bis dahin vermehren sie sich auch noch munter weiter, plündern ungeniert das Pflanzenbuffet auf der Fensterbank.

Aus wenigen werden ganz schnell mehr - Blattläuse, eine wahre Plage
Aus wenigen werden ganz schnell mehr – Blattläuse, eine wahre Plage

Aber nicht mit mir! In solchen Fällen habe ich eine wirksame Waffe parat: meine Sprühflasche. In die wird ein Zaubertrank gefüllt, der die Pflanzen stark macht und die Schmarotzer sehr, sehr schwach. Chemische Kriegsführung, allerdings völlig ohne Gifte, absolut ungefährlich für meine Pflanzen – und vor allem für mich selbst!

Mein Zaubertrank besteht – man glaubt es kaum – nur aus Wasser und Lavendelöl. Das wird kräftig geschüttelt, nicht gerührt und in eine Sprühflasche gefüllt – Rezept siehe unten. Und wie James Bond gehe ich dann auf die Jagd nach den Bösewichtern. 007 im Wohnzimmer. Schefflera, Grünlilie, Benjamin und Kollegen werden mit der duftenden Essenz eingenebelt, mindestens jeden dritten Tag. Bei terroristischen Angriffen der Sauger und Beißer täglich.

Eine solche Behandlung mögen die saugenden Tierchen überhaupt nicht. Spinnmilben ergreifen sofort die Flucht, Blattläuse geben spätestens nach ein paar Tagen auf (hier hilft es viel, wenn man die dicken Kolonien noch zusätzlich mit den Fingern abstreift oder unter der Dusche abwäscht). Es gilt die Devise: Wer den längeren Atem hat, gewinnt. Also hartnäckig bleiben.

So ganz nebenbei erhalten meine Zimmerpflanzen, darunter auch drei wundervolle Orchideen, noch eine Wellnesskur. Ich genieße doch auch eine duftende Dusche, warum also nicht meine grünen Pflanzenfreunde? Mit dem Sprühen erhöhe ich die Luftfeuchtigkeit rund um die Gewächse. Das tut ihnen sichtlich gut. Aber sie scheinen auch im Duft zu schwelgen, denn mir erscheint es, dass sie schöner blühen, kräftigere Farben haben und intensiveren Wohlgeruch verströmen (eine meiner Orchideen duftet herrlich nach Zimt, Nelken und Pfeffer).

Zufrieden atme ich durch, das Lavendelöl wirkt übrigens auch leicht desinfizierend – beugt also Erkältungskrankheiten vor. In der Aromatherapie gilt Lavendelöl als beruhigend und harmonisierend, es soll körperliche wie geistige Spannungen abbauen. Na, diese Wirkung entfaltet es bei mir in jedem Fall, denn ich blicke beruhigt einer schädlingsfreien Wintersaison entgegen. Die Wirksamkeit der Lavendelöl-Lösung gegen Schädlinge ist mir übrigens von vielen Freunden, Bekannten und Bayern-1-Hörern immer wieder bestätigt worden!

Lavendelöl-Lösung

Herstellung: 10 Tropfen ätherisches Lavendelöl sowie einen sehr kleinen Tropfen Spülmittel in 1 Liter lauwarmem, kalkfreiem Wasser (Regenwasser, mindestens 10 Minuten abgekochtes Wasser, aufgefangenes und gefiltertes Gemüsekochwasser) sehr gründlich verschütteln.

Anwendung: vorbeugend mindestens einmal pro Woche die Pflanzen mit der Lösung einnebeln (Lösung immer wieder gründlich aufschütteln!), bei Befall am besten täglich wiederholen

14 Gedanken zu „Das famose Lavendelöl“

  1. Klasse Tipp! Funktioniert bestimmt auch im Sommer auf dem Balkon, oder? Da hatte ich nämlich dieses Jahr massenweise Besuch von diesen lästigen Saugern.
    Lieber Gruß von Renate

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  2. Selbstverständlich, liebe Renate. Es funktioniert bei allen Pflanzen. Und auch bei Rosen – dass Lavendel neben Rosen gepflanzt Blattläuse fern hält, gehört ins Reich der Fabeln. Bringt man das Öl des Lavendels aber direkt auf die Rosen, machen die Läuse die Fliege. Dafür blühen die Rosen umso üppiger, strahlen kräftiger, duften intensiver.
    Lavendelöl ist ebenso bei Einjahrsblumen, Stauden und Gemüse, sogar bei Kräutern ideal. Am besten wirkt es, wenn man es bereits vorbeugend anwendet, also einfach einmal pro Woche über gefährdete Pflanzen sprüht. Doch dazu im Frühling mehr.
    Lavendelduftende Grüße
    Karin

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  3. Danke für den Tipp.

    Auch ich weiß um die gute Wirkung des Lavendelöls.

    Als ich wieder einmal von lästigen Herpesbläschen heimgesucht wurde, gab mit meine Kräuterfreundin Leni den Tipp, bei nächsten Mal, wenn sich wieder das Jucken an der Lippe bemerkbar macht, also im Frühstadium, diese Stelle mehrmals mit purem Lavendesöl zu betupfen.

    Ich habe es probiert. Klappt hervorragend, und … ich habe inzwischen weit weniger oft mit Herpes zu tun.

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  4. Liebe Angelika!
    Lavendelöl wird durch Destillation gewonnen – das geht zuahsue nicht so einfach. Es gibt aber kleine Destillierapparate für den Hausgebrauch. Doch ob sich der Aufwand lohnt?
    Aber probiere es doch mal mit Lavendeltee. Dazu überbrühst Du Lavendel mit heißem Wasser, lässt alles zugedeckt (wichtig, damit die ätherischen Öle nicht verfliegen) 10 Minuten ziehen. Dann erkalten lassen, absieben, anwenden.
    Die Methode mit dem ätherischen Öl ist halt unkompliziert und sehr schnell. Für den Lavendel aus dem Garten wüsste ich dann doch noch viele andere Möglichkeiten, ihn zu verwenden…
    Lavendelige Grüße
    Karin

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  5. Liebe Karin,
    aus dem Lavendel mache ich meistens Duftkissen, ist auch schön als kleines Geschenk. Es interessiert mich aber sehr, was Du noch für Verwendungsideen hast.
    Liebe Grüße
    Angelika

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  6. Liebe Angelika,
    aus schönen Blüten flechte ich gerne Lavendelstäbchen, verwende sie für hübsche Gestecke… Aber ich koche und backe auch mit Lavendel. Und trockne Blüten für Tee, für Badesalz, für Gewürzzucker. Ich schreibe mal einen eigenen Artikel darüber. Bald!

    Aber es freut mich sehr, dass so viel Interesse besteht.
    Lavendelduftende Grüße
    Karin

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  7. Liebe Frau Greiner,

    ich möchte Ihnen doch mal Danke sagen für die tolle und gut umsetzbaren Tipps und Rezepte.
    Das macht Laune aufs kommende Frühjahr… und Lavendel kommt bei mir in jeder Form auch im Winter zum Einsatz.Nur als ich kürzlich eine Heidelbeertarte(in Lorch im Sommer in Massen gepflückt:))mit Lavendel gebacken habe,war mein Mann leicht entsetzt…dei leckeren Heidelbeeren!Ich fand es ganz lecker.
    Es macht riesigen Spass hier zu stöbern und diese Seite ist bei meinen Favoriten.

    Ganz herzliche kräuterpädagogische Grüßle aus Lorch

    Annemarie

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  8. Hi Karin! Dein Blog ist der erste Treffer, wenn man “Lavendelöl-Lösung” bei Google eingibt! Hab den Tipp gleich mal an einen Freund gegeben, er hat Läuse auf seinen Chilis. LG!

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    • Seit 15 Jahren empfehle ich das Lavendelöl, nicht nur den Hörern von Bayern 1. Und es als besonders wertvoll schätzen gelernt, wie mir unzählige Rückmeldungen beweisen. Gut, wenn das immer mehr Menschen anwenden…

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    • Kann man, muss man aber nicht unbedingt. Sehr kalkhaltiges Wasser kocht man besser vorher ab und verwendet es dann erkaltet, um unschöne Kalkflecken auf den Blättern zu vermeiden.

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